Samstag, 9. Juni 2018

Kuriositäten der Woche

Den Ramadan haben wir nun fast geschafft. Die Arbeitszeiten sind gesetzlich verkürzt, doch den Terminplan auf meiner Baustelle juckt das freilich nicht die Bohne. Also haben wir die Teams in zwei Schichten á 6h eingeteilt - mit dem Ergebnis, dass wir Ungläubigen vom Project Management eher mehr als weniger arbeiten. Zum Ausgleich winkt mit dem Eid al Fitr ein langes Wochenende.

Streifen wir bei der Gelegenheit mal kurz das Thema Religionsfreiheit: Neulich bin ich in unserem lokalen Supermarkt, dem Choitrams, auf folgendes Regal zwischen Haarspray und Kondomen gestoßen. Wie man sieht, werden hier alle bedient, und zwar ganzjährig: Christen, Hindus, Buddhisten, und Muslims sowieso. Die dazugehörigen Tempel und Kirchen gibt es außerdem. Verfolgt braucht sich keiner fühlen (hier ein interessanter Artikel), missionieren sollte man allerdings auch nicht, sonst droht Ausweisung.


Natürlich gibt es immer wieder mal ein paar Idioten, die sich irgendwie daneben benehmen und sich so eine unehrenhafte Eintragung im Internet verdienen. Greift ein westliches Medium die Geschichte auf, wird sie oft garniert mit den üblichen Fake News über das Leben hier. Ein (un)schönes Beispiel ist die Story vom besoffenen Schotten, der sich mit einem Deutsch-Jordanier angelegt hat. Der Artikel dazu im Focus (Fakten, yeah right - aber die Welt ist auch nicht besser) gibt der Sache einen billigen Spin und behauptet, religiöse Symbole seien hier verboten. Falsch! Der Fisch klebt auf der Heckklappe und der Rosenkranz mit Kreuz baumelt am Rückspiegel - wer's braucht, kann's haben. Mehr Details vom Schotten stehen übrigens hier.

Themenwechsel ins Triviale: Viele Dinge hier erinnern mich an die USA - die weiten Straßen, die langen Distanzen, die Bedeutung des Autos, billiges Benzin, und auch die Sonne und die entspannte Lockerheit unter uns Expats. Ein weiterer Aspekt kommt mit diesem grellen Playmobil wohl hinzu. Ein Hauch von Sunset Boulevard und Beverly Hills in einem.


Oh süße Dekadenz! Aber wo eine Marktlücke, da auch ein Service. Ein Business ist schnell hochgezogen, es mag funktionieren, und manchmal auch nicht. Auch das ist sehr amerikanisch hier. Ich wünsche dem Hundedurchbürster viel Erfolg mit seiner Unternehmung. Es müsste ja genug Jumeirah Janes (lesen!) bei uns geben, die das terminlich zwischen Yoga und Pediküre noch hinkriegen.

Ansonsten: Keine besonderen Vorkommnisse! Zum Schluss noch einen schönen Gruß vom unserem Spontizwerg.


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