Dienstag, 1. Januar 2019

Alles hat ein Ende...

...nur die Wurst hat zwei, sagte mal ein bekannter Philosoph. Ich habe mit mir gerungen, aber einmal muss halt Schluss sein mit dem Blog. Immerhin, mehr als fünf Jahre, das ist im Internet eine halbe Ewigkeit. Es war eine schöne mentale Fingerübung, doch wie schon mal angedeutet: Die Erlebnisse wiederholen sich, aber Wiederholungen gefallen nicht, richtig? Außerdem: Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen bocklos geworden, denn der Blog hat sein Ziel sicher längst erreicht: Unser Leben als Expat-Familie in Dubai zu beschreiben, aus persönlicher Perspektive, mit persönlichen Erlebnissen, und manchmal auch mit semi-redaktionellen Beiträgen. Auch auf der mehrfach erwähnten Dubai Bucket List - dass es sie wirklich gibt, zeigt das Bild unten - sind nur noch wenige Dinge offen. Nichts Spektakuläres, kann man alles googeln.


Ein Kollege hat mal gesagt, ich sollte Kolumnist werden. Wenn es also im nächsten Leben mit Kamel nichts wird, dann mache ich eben das. Aber Kamel wär schon schöner!


Egal, der Zeitpunkt passt: Mein Projekt, das neue Midfield Terminal in Abu Dhabi, ist mit Erfolg abgeschlossen. Auch wenn das Terminal - immer noch eine Baustelle - erst in ein oder zwei Jahren aufmachen wird: Das Baggage Handling System läuft wie geschmiert und ist mit knapp zwanzigtausend Koffern pro Stunde eines der größten, schnellsten und schönsten auf dem Globus - da bin ich doch ein bisschen stolz drauf. Für Interessierte: Hier ein Video mit virtuellen Koffern, und hier eine kleine Achterbahnfahrt (Musik aufdrehen!). Damit endlich klar ist, an was wir eigentlich die ganze Zeit gebastelt haben und warum ich 2013 überhaupt hierher gekommen bin.

Jetzt liegt der Stress hinter und ein neues Projekt vor mir. Dazwischen ist genug Zeit zum Kürzertreten. Statt also vor dem Bildschirm zu sitzen, lege ich mich lieber in den Garten oder an den Pool. Und kann mir dabei nicht verkneifen, das folgende ultimative Poolbild hier unterzubringen, natürlich nur um zu vermitteln, warum wir es hier immer noch "aushalten".


Langweilig wird uns auch weiterhin nicht werden. Die Stadt ist nach wie vor im Umbruch und bleibt spannend. Wir werden neue Dinge sehen und erleben, denn die gibt es hier regelmäßig. Und wenn nicht, dann machen wir eben die alten - siehe Blog: Dune Bashing mit dem Jeep, Kurzurlaub am Strand, Picknick in der Wüste, Wandern in den Bergen, Schnorcheln bei Snoopy Island, Konzerte besuchen, den Cayman prügeln, Skifahren, mit Sammy im See baden, mit dem Kanu raus, Vögel beobachten, in der Marina Leute gucken, gut essen und vieles mehr, was dieses kleine aber interessante Land zu bieten hat.

Ein gesundes neues Jahr außerdem! Keep on rockin'!



Freitag, 21. Dezember 2018

Tja dann, besinnliche Tage!

Ein frohes Fest und einen guten, gesunden Start ins neue Jahr allen Immer-Noch-Lesern und -Leserinnen (...oder muss man jetzt wegen der Genderdebatte "Lesenden" schreiben ...ja so ein Schmarrn).

Passend zur Jahreszeit ein gelungenes Stück vom Weihnachtskonzert an der Deutsch-Internationalen Schule in Dubai. Alle waren dabei: Connys Grundschulchor, der Eltern-Lehrer-Chor mit einem Emirates-Piloten als begnadeten Solisten (der wegen Dienstplan nie mitproben konnte), und natürlich "The Band", bestehend aus Carl und mir. Steht dem Original kaum nach, oder?


Hier bei uns in Dubai ist die Familie mit allen Kindern mal wieder komplett. Wir freuen uns sehr darüber. Wie immer um diese Jahreszeit nutzen wir das Bombenwetter und machen Sachen. So zum Beispiel vorgestern einen Sechs-Stunden-Hike in den immer wieder beeindruckenden Bergen von Ras Al Khaimah. Unser Schwiegersohnanwärter aus New York war mit Begeisterung dabei und hat ein paar schöne Bilder gemacht:






Besonders hervorzuheben ist die geologische Vielfalt in dieser Gegend. Wir sahen die seltsamsten Steine, aber keinen Geologen, der uns hätte aufklären können über ihre Entstehungsgeschichte. Außerdem fanden wir dort oben auf 870m Höhe dank Johannas scharfem Blick versteinerte Korallen und perfekt geformte Muscheln, an denen jedes Detail sichtbar war. Das Hajargebirge lag vom Jura bis zum Tertiär unter Wasser, die Fundstücke sind also mindestens 70 Millionen Jahre alt.


Sonntag, 2. Dezember 2018

Unterhaltsame Einsichten

Ich mache ja eigentlich kein Facebook, denn das ist bekanntlich für alte Leute, ha! Aber ab und zu muss ich mit dem Account meiner Frau doch mal reinschauen, zum Beispiel um ein paar Kinderbücher in der deutschen Expatgemeinde zu verkaufen, um neueste Infos zu unserem Wohnviertel zu holen, oder einfach nur, um mich über die Hysterischen Hausfrauen der Green Community Ladies zu amüsieren.

Unter all dem Schrott, mit dem Facebook die vielzitierte "Echokammer" der eigenen Startseite zuschüttet, befand sich neulich ausnahmsweise mal eine echte Perle: Der Blog eines Emiratis, der alles über sein Land und seine Kultur erklärt:

https://www.facebook.com/khalidalameri/

Er macht das nicht mit langen Texten, sondern mit unterhaltsamen Videos, in denen er sich oftmals selbst gehörig auf die Schippe nimmt - bzw. das von seiner Frau erledigen lässt. Eine ungewöhnliche Sache, denn Selbstironie gehört nicht zu den Stärken des arabischen Mannes, soweit ich weiß. Hier zwei kurzweilige Gegenbeispiele:




Aber nur Klamauk ist es nicht! Er schneidet viele Themen rund um Kultur und Alltagsthemen an, alles durchaus sehenswert für den interessierten Laien. Für Durchschnittsexpats wie unsereins gibt es nämlich nur wenige Gelegenheiten, mit Locals in Kontakt zu kommen. Die meisten bleiben unter sich, denn der kulturelle Graben zwischen dem Westen und Arabien ist durchaus nicht klein. Einheimische kenne ich nur über Geschäftskontakte, nicht privat, und so ist es bei den meisten unserer Bekannten hier auch.

Mr Kalid ist nicht nur ein kreativer Emirati, sondern auch ein typischer Vertreter der jüngeren Generation von Golfarabern: Global aufgestellt, weitgereist, Studium im Ausland, perfektes Englisch, undogmatisch. Hier sein Vorstellungsvideo:



...und noch drei weitere zum Thema Leben und Arbeiten in den UAE, wahllos herausgegriffen:




Samstag, 24. November 2018

Picknick mit Drohne

Hier hatte es nun zum ersten Mal unter 20 Grad am Morgen, und ich hab mir eine lange(!) Hose zum Gassigehen angezogen. Hach wie aufregend! Ich möchte eigentlich den ganzen Tag im Garten liegen, auf die Palmen schauen, den Vögeln zuhören, lesen und mir ab und zu ein Bier holen. Leider geht das nicht, noch nicht, aber immerhin sind wir jetzt im Projekt nach mehreren hart durchgearbeiteten Wochenenden runter auf eine erträgliche Sechstagewoche. Die kritischste Phase ist durch, die Kiste läuft.

Mit unseren diversen Besuchern aus Deutschland waren wir in der Wüste unterwegs, mal zum kurzen Picknick, mal zum Camping für eine Nacht. Dabei haben wir eine Drohne und deren Tracking-Funktion ausprobiert. Ein Zweiminutenclip:


Sie bleibt recht ordentlich an Personen und Objekten dran (weißer Jeep im Film), lässt sich aber leicht verschaukeln, wenn man unter sie durchfährt. Das geht ihr zu schnell, sie verliert die Spur und ist verwirrt. Trotzdem ist es fantastisch, was heutige Hobbydrohnen alles können.

Letzte Woche hatten wir in der Sweyhan-Wüste in der Nähe von Al Ain unser Lager aufgeschlagen, nur um festzustellen, dass wir in der Nähe einer großen Spaßdüne keine Ruhe haben würden. Dauernd kamen Locals mit ihren aufgebohrten Nissans und Toyotas vorbei. Der neueste Schrei: Motordrachen. Tja, die Wüste lebt. Das war letztes Jahr deutlich ruhiger dort (siehe hier). 


Für Nostalgiker noch ein Fundstück aus den Siebzigern. Damals ist der Dubai Road Express zwischen Norwegen und Dubai gependelt, obwohl es zwischen Doha und Dubai noch nicht mal eine Straße gab. Mit einem Zwölftonner möchte ich da wirklich nicht steckenbleiben (Minute 34). Schön aber, wie unaufgeregt der Filmschnitt ist, und wie wenig Gequatsche zu hören ist. Würde ein typischer Millennial keine fünf Minuten aushalten heutzutage.


Mittwoch, 7. November 2018

Automobiles

Das Wetter ist mal wieder traumhaft schön im November, und da geht nichts über einen geglückten Start in die neue Offroad-Saison mit meinem geliebten Jeep Cherokee XJ. Also das genaue Gegenteil von dem hier:


Autsch! Da kamen erstmal alle Mechaniker in meiner kleinen Jeep-Werkstatt zusammen und haben gestaunt, dass sowas überhaupt möglich ist. Und das ging so: Letzten Freitag haben wir uns zu einem Picknick mit kurzer Anfahrt in der Wüste verabredet. Der Tag stand schon unter keinem guten Stern: Es war Sandsturm, die Damen haben uns den Vogel gezeigt und sich gleich wieder nach Hause zum Kaffeekränzchen im Garten aufgemacht.

Wir Männer wollten uns den Spaß freilich nicht nehmen lassen. Keine 100 Meter von der Straße entfernt hat die Mühle vor mir - der Wrangler, der gerne mal liegenbleibt - an der ersten Düne schlappgemacht und mich zum Halten gezwungen, und zwar in einem butterweichem Sandloch. Da ging erstmal nichts mehr. Mein Kollege kam pronto mit seinem neuen Wrangler Rubicon zu Hilfe, hat vorne das Bergeseil eingehängt, Anlauf genommen, die Kraft seines neuen Spielzeugs unter- sowie die Dehnungsfähigkeit des Seils überschätzt und mir - PENG - den vorderen Abschlepphaken abgerissen. Der kam dann mitsamt dem schweren Schäkel in vollendetem Parabelflug auf seine Windschutzscheibe zugeflogen und schlug knapp neben dem Wagen ein.

Aber macht nichts, gibt ja noch was hinten, das man kaputt machen kann. Den Rest der Geschichte kann sich jeder denken: Das Seil hinten eingehängt, Anlauf genommen, die Kraft... ja genau! Mann, hat das einen Rumms getan. Zu seiner Verteidigung: Den Rostfaktor meines Jeeps konnte er nicht ahnen, und ein Umstieg von einem schweren Landrover auf den Rubicon muss man halt üben. Jetzt haben wir aber genug geübt. Zum Trost: Gute gebrauchte Cherokee-Teile sind hier ultrapreiswert.

Auf dem Weg zu selbiger Werkstatt im Industrieviertel Al Quoz hatte ich dann noch eine Halluzination: Am Straßenrand stand Batmans Batmobil, der Tumbler aus The Dark Knight und wartete darauf, mal gewaschen zu werden.



Wenn man glaubt, schon alle automobilen Verrücktheiten in Dubai gesehen zu haben... denn zugelassen wird praktisch alles, was Lichter und Bremsen hat, so auch dieses Ding. Die Geschichte dazu hat mir Phirouz, der Werkstattchef, erzählt: Ein kleiner Scheich hatte eine Menge Dollar übrig und sich das Ding, eine schnöde Replika, aus USA kommen lassen. Hiesige Auktionen fanden - welch Überraschung - keinen Käufer. Als eine Reparatur fällig war, brachte der Besitzer es nach Al Quoz, war aber so unvorsichtig, die Kosten nicht vorher erfragt zu haben. Die Werkstatt - wir sind halt in Arabien - hat ihm eine saftige Rechnung für ein paar Kleinigkeiten ausgestellt, deren Zahlung der Besitzer nun verweigert. So stehen sich zwei Sturköpfe gegenüber, und solange keiner nachgibt (Gesichtsverlust, Mannesehre und so), wird das Monster noch einige Monate länger demonstrativ am Straßenrand stehen.

Zum Schluss noch ein Bilderrätsel mit unserem Mannschaftsbus von der Baustelle. Finde den Fehler:


Dienstag, 30. Oktober 2018

Eine unwahrscheinliche Begegnung

Womit ich früh um sechs beim Gassigehen mit Sammy am allerwenigsten gerechnet hätte, ist, einem Wüstenfuchs zu begegnen. Ein schönes, scheues und trotzdem stinkeneugieriges Exemplar, dem es hier bei uns offensichtlich gefällt.

 

Er hat sogar einen Buddy mitgebracht, manchmal sieht man sie zu zweit. Wir lieben sie, sie sehen gesund aus und tun niemanden etwas. Aber trotzdem brach natürlich bei den Desperate Housewifes der lokalen Facebookgruppe wieder Panik aus. Dummheit stirbt eben nicht aus.


Niedlich anzusehen sind zudem die Familien von Sandgrouses, die in der Nachbarschaft umherziehen. Das ist sozusagen die hiesige Version von Rebhühnern. Flugfähig, vermutlich wohlschmeckend, stehen hier aber nicht auf der Speisekarte - es sei denn auf der vom Fuchs. Danke für das Bild, Eberhard.


Außerdem sind wir jetzt Gastgeber für ein kleines Bienenvolk, das sich gut geschützt inmitten der dornigen Bougainvillea eingerichtet hat und dort seinen Geschäften nachgeht.


Es handelt sich hier um Apis florea, der Zwerghonigbiene. Friedfertig und nützlich, aber nicht domestizierbar. Aus meiner Zweitkarriere als Imker wird also erstmal nichts. Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, dass in den UAE die Bienenzucht trotz aller klimatischen Schwierigkeiten ein großes Hobby ist. Das bestätigen auch die Bienenkästen, die man beim Wandern in den Bergen häufig sieht.

Wenn wir schon bei der Tierwelt sind: Hier ein Bild von der Schlange bei ihrer Abendgymnastik. Sie ist nun ausgewachsen, circa einen Meter lang, kriegt ihre wöchentliche Tiefkühlkost (drei Babyratten), macht keinen Ärger und hat dafür ein neues Terrarium bekommen, in dem sie sich schön strecken kann.


Ganz anders bei Tommy dem Kater. Macht daheim einen auf Schmusekatze und prügelt sich draußen mit allen Revierkonkurrenten bis aufs Blut. Hoffentlich lässt er die Füchse in Ruhe, verdammter Psycho! Als ich neulich mal wieder eine vierstellige Rechnung begleichen musste, hatte sogar der Tierarzt Mitleid und vorgeschlagen, Antidepressiva zu geben, da das die Aggressionen hemmt. Immer her damit, hab ich gesagt, ich nehm gleich eine. Aber er hatte die Katze gemeint...

Sonntag, 14. Oktober 2018

Die Einschläge kommen näher

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll, denn er ist etwas persönlich. Aber ich dachte mir, wenn man schon ein Blog über seine Erlebnisse in Dubai führt, dann gehört sowas eben auch dazu.

Wir machen jedes Jahr brav unseren Check-Up bei Dr. Chris in Sharjah und sind immer froh, wenn der Ultraschall freie Arterien und eine schöne spitze(!) Leber zeigt, und ansonsten nichts, was da nicht hingehört. Dass das freilich keine Garantie ist, zeigte sich drastisch, als einer von uns eines Nachts mit bösen Unterleibsschmerzen aufwachte und in einem Krankenhausbett endete, nach vielen Stunden Tests und Scans und Warten auf den nächsten Schritt.

Die möglichen Ursachen wurden auf der Basis ihrer Wahrscheinlichkeit der Reihe nach ausgeschlossen. Die "am wenigsten schlechten" Diagnosen konnten ziemlich schnell verworfen werden - bis ein Darmtumor ganz oben auf der Liste stand! Dann war Wochenende, eine Koloskopie wurde erst am übernächsten Tag anberaumt. Dann ENDLICH das Ergebnis: Negativ. Noch mal Glück gehabt! Da macht sogar der Ungläubige drei Kreuzzeichen, wenn auch nur innerlich. Ganz ehrlich, diese zwei Tage Mit-dem-Schlimmsten-rechnen muss ich nicht nochmal haben!

Letztlich hat es sich als etwas relativ Harmloses, vorwiegend Lästiges herausgestellt, das man managen kann. Es hat mit dem Älterwerden zu tun - Getting old sucks, verdammte Scheiße! - und mit unordentlich verlegten Eingeweiden. Man müsste da vielleicht mal aufräumen... Tja, die Einschläge kommen eben näher, bis einer irgendwann mal trifft!

So sind wir also zu unserer ersten echten Krankenhauserfahrung in Dubai gekommen. Vom unschönen Anlass abgesehen war dies eine sehr positive Erfahrung. Die Ärzte kommen aus aller Welt, das vorwiegend asiatische Pflege- und Verwaltungspersonal ist gut geschult. Ausrüstung, Vorgehensweise und Kommunikation waren effizient, professionell und logisch.

Das Krankenhaus ähnelt eher einem Hotel der Oberklasse. Es gibt nur Einzelzimmer der luxuriösen Art, siehe Bild, mit Sofa, Sessel, Schreibtisch, Kühlschrank, Safe, TV wie in jedem anständigen Hotel. Und natürlich kostenloses, Netflix-taugliches WiFi. Der Unterschied ist nur, dass man nicht selbst eingecheckt hat, sondern vom Schicksal eingecheckt wurde.



Dieser hohe Standard hat sich über die Jahre kontinuierlich entwickelt und führt dazu, dass es nun einen steigenden Medizintourismus nach Dubai gibt. Viele Dinge, für die man früher zur Behandlung in den "Westen" musste können nun lokal erledigt werden. Wenngleich der Scheich ... immer noch gerne nach Deutschland geht - das gehört fast zum guten Ton.

Donnerstag, 27. September 2018

Alles so schön pink!

Im Hintergrund wartete der Landy, unser Arbeitspferd, auf den alljährlichen TÜV, während mir auf dem Weg zum VIP-Schalter (man gönnt sich ja sonst nichts) diese neuen Frauenparkplätze ins Auge stachen. Was sagt die Feministinnen-Fraktion hierzu? Zur Beruhigung: Sie sind NICHT breiter als die anderen.


Frauen = Mädchen = Barbie = Pink, klaro, und stichfest bewiesen durch Stern und Bunte. Dazu schön passend die knallrosa Schilder und Bordsteine. Design in letzter Konsequenz, das kann ich mir auch gut in den grauen deutschen Parkhäusern vorstellen, zusammen mit ein paar Männerparkplätzen in hellblau.

Die andere pink-rosa Kuriosität hier in Dubai sind die Frauentaxis. Die gibt es seit gut zehn Jahren und haben - sorry to say - nicht den besten Ruf, was Fahrkünste und Navigation angeht. (...frage mich gerade, ob ihre linke Hand echt ist...)


Ich kann nicht anders, als das Klischee zu bedienen: Vor einigen Jahren stand ich wegen einer Panne am Rand einer Autobahn, hinter mir die Wüste, vor mir die Skyline von Dubai. Ein Frauentaxi hielt an, Miss Lady Driver stieg aus und fragte mit sichtlicher Frustration, wo es denn nach Dubai ginge!

Samstag, 15. September 2018

Spot the Loonie...

Wenn man mit dem Rockersöhnchen ins lokale Hard Rock Cafe geht... Erkennt jemand ein Muster? Naja, nächstes Jahr isser achtzehn, da darf er dann auf Wacken.


Die Kapelle war aber auch gut! The Distillers hatten ihren letzten Abend als Resident Band, also als eine von drei bis vier Hausbands, die dort regelmäßig jede Woche spielen. Der Gitarrist sah aus wie Dave Grohl und spielte folgerichtig auch gleich was von den Foo Fighters. Das Besondere: Alle bis auf den Drummer konnten in Lead Vocal Qualität singen. Ich persönlich fand den Bassisten am besten, logisch!



Heute befindet sich das Hard Rock im ultramodernen Stadtteil Festival City, wo es gut hinpasst. Unsereins Dubai-Veteranen wird sich noch etwas wehmütig an den alten Standort erinnern, entlang der Sheikh Zayed Road mitten in der damals noch fast unbebauten Wüste. Dort stand es 15 Jahre lang, bis es abgerissen wurde, um einem der neuen Wolkenkratzer Platz zu machen, der letztlich niemals kam. Diese eigentlich läppischen 15 Jahre bilden in dieser sich dauernd und irre schnell wandelnden Stadt durchaus ein Stück Geschichte, an das nun nichts mehr erinnert. Aber so ist das eben mit Dubai: Immer vorwärts, Zukunft schaffen!

Freitag, 7. September 2018

Kleine Mondfahrt

In der Gegend um Shawka, dort wo die Wüste in eine steinige, savannenähnliche Landschaft übergeht und das Hajargebirge beginnt, kommt man sich manchmal vor wie auf dem Mond. Es gibt kaum Vegetation, dafür umso mehr Steine und felsige, kahle Berge. Diese extreme Kargheit, nur durchsetzt von einigen Plantagen und Dörfern, hat ihren ganz eigenen Reiz.

Man kann dort schöne Wanderungen oder auch Touren mit dem Mountainbike unternehmen, wenn man sich kühlere Jahreszeiten aussucht. Wir haben stattdessen die Autos genommen und sind in der Sommerhitze auf eine kleine Spritztour gegangen, durch steinige Wadis und hoch auf einen Berg über eine unbefestigte Serpentinenstraße. Nichts Spektakuläres, aber eine nette Abwechslung fürs Wochenende.

Große Jungs und ihre Spielzeuge

Der Track war nicht schwierig.

Putzige Esel, leider sehr schüchtern

Kein Wasser, nirgendwo!

Alles nur gestellt ;-)

Das Flussbett war etwas kniffliger.

Nachbau eines Wachturms

Für Plantagen muss Wasser gepumpt werden.

Ein Toyota FJ40 aus den Siebzigern

Alle Straßen sind im Topzustand.

Service Road mit Serpentinen

Blick zurück von 800 Metern Höhe