Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll, denn er ist etwas persönlich. Aber ich dachte mir, wenn man schon ein Blog über seine Erlebnisse in Dubai führt, dann gehört sowas eben auch dazu.
Wir machen jedes Jahr brav unseren Check-Up bei Dr. Chris in Sharjah und sind immer froh, wenn der Ultraschall freie Arterien und eine schöne spitze(!) Leber zeigt, und ansonsten nichts, was da nicht hingehört. Dass das freilich keine Garantie ist, zeigte sich drastisch, als einer von uns eines Nachts mit bösen Unterleibsschmerzen aufwachte und in einem Krankenhausbett endete, nach vielen Stunden Tests und Scans und Warten auf den nächsten Schritt.
Die möglichen Ursachen wurden auf der Basis ihrer Wahrscheinlichkeit der Reihe nach ausgeschlossen. Die "am wenigsten schlechten" Diagnosen konnten ziemlich schnell verworfen werden - bis ein Darmtumor ganz oben auf der Liste stand! Dann war Wochenende, eine Koloskopie wurde erst am übernächsten Tag anberaumt. Dann ENDLICH das Ergebnis: Negativ. Noch mal Glück gehabt! Da macht sogar der Ungläubige drei Kreuzzeichen, wenn auch nur innerlich. Ganz ehrlich, diese zwei Tage Mit-dem-Schlimmsten-rechnen muss ich nicht nochmal haben!
Letztlich hat es sich als etwas relativ Harmloses, vorwiegend Lästiges herausgestellt, das man managen kann. Es hat mit dem Älterwerden zu tun - Getting old sucks, verdammte Scheiße! - und mit unordentlich verlegten Eingeweiden. Man müsste da vielleicht mal aufräumen... Tja, die Einschläge kommen eben näher, bis einer irgendwann mal trifft!
So sind wir also zu unserer ersten echten Krankenhauserfahrung in Dubai gekommen. Vom unschönen Anlass abgesehen war dies eine sehr positive Erfahrung. Die Ärzte kommen aus aller Welt, das vorwiegend asiatische Pflege- und Verwaltungspersonal ist gut geschult. Ausrüstung, Vorgehensweise und Kommunikation waren effizient, professionell und logisch.
Das Krankenhaus ähnelt eher einem Hotel der Oberklasse. Es gibt nur Einzelzimmer der luxuriösen Art, siehe Bild, mit Sofa, Sessel, Schreibtisch, Kühlschrank, Safe, TV wie in jedem anständigen Hotel. Und natürlich kostenloses, Netflix-taugliches WiFi. Der Unterschied ist nur, dass man nicht selbst eingecheckt hat, sondern vom Schicksal eingecheckt wurde.
Dieser hohe Standard hat sich über die Jahre kontinuierlich entwickelt und führt dazu, dass es nun einen steigenden Medizintourismus nach Dubai gibt. Viele Dinge, für die man früher zur Behandlung in den "Westen" musste können nun lokal erledigt werden. Wenngleich der Scheich ... immer noch gerne nach Deutschland geht - das gehört fast zum guten Ton.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen