Freitag, 1. April 2016

Schönes Jordanien

Im Unterschied zum 1. April des Vorjahres steht hier nun ein echter Reisebericht. Wir waren für sechs Tage in Jordanien, womit ein weiterer Punkt auf unserer "Dubai Bucket List" abgehakt wäre.

Wir blieben vier Nächte im Holiday Inn Resort am Toten Meer, dann noch eine Nacht in einem kleinen Hotel in Petra. Das Wetter war am Anfang kühl und regnerisch, und das bedeutet für Dubaianer ja erst mal SCHÖN. Also haben wir Natur und Kultur erkundet, statt faul am Pool zu liegen, denn das können wir auch daheim.

Grünes Land, felsiges Land

Die Gegend um Amman ist schön grün und mediterran. Das fruchtbare Land liegt dabei auf erstaunlichen rund eintausend Metern Höhe, unterbrochen von riesigen Wadis, die felsig und wild auf minus 420 Meter zum Toten Meer hin abfallen. Weiter im Süden liegt die pittoreske Wüste des Wadi Rum, die wir uns fürs nächste Mal aufgehoben haben.



Überall Traumstraßen

Man fährt immerzu rauf, runter und um Kurven, selten eben und geradeaus. Die Straßen sind nicht die besten und verlangen nach robusten Autos. Unser Mitsubishi Pajero hat alles gut mitgemacht. Es gibt noch viel mehr Traumstraßen zu entdecken als diese hier:



Am Jordan

Gleich nördlich der Jordanmündung liegt die Baptism Site. Dort hat der Sage nach Johannes der Täufer gewirkt, weshalb jede christliche Glaubensrichtung dieser Welt mindestens eine Kirche in die Landschaft pflanzen musste. An dieser Stelle wird seit Jahrhunderten auf beiden Seiten fleißig getauft, und die Israelis haben mal wieder den protzigeren Bau (siehe Bild). Krass: Israel, der "Feind", ist keine fünf Meter entfernt. Wer hier über den Jordan gehen will, schafft es garantiert, so oder so.



Jerash und Gerasa

Neben den biblisch bedeutenden Stellen sind auch Griechen und Römer eindrucksvoll vertreten. Inmitten des modernen Jerash liegt das knapp zweitausend Jahre alte Gerasa - eine antike Stadt, die 749 AD von einem Erdbeben begraben und erst 1806 von einem Deutschen wieder ausgebuddelt wurde. Sehr schön erhalten, wird gerne mit Pompej verglichen, und ist zu Recht das beliebteste Reiseziel nach Petra.



Der Hunde-Adler-Esel-Berg

Auf dem langen, aber schönen und steilen Weg vom tiefsten Punkt der Erde hoch nach Petra liegt ein unerwartet skurriler Ort. Kurz bevor man die Hochebene erreicht, biegt man um eine der vielen Kurven und wird von ca. 300 Hunden begrüsst, über denen rund 100 Adler (Falken?) kreisen. Daneben stehen noch zwei Esel und ein malerisches Cafe mit großartiger Aussicht. Zwei Cousins leben dort oben. Der eine betreibt das Cafe, der andere kümmert sich um die Hunde.



Petra

Selbst wer noch nie etwas von Petra gehört hat, kennt es zumindest aus Indiana Jones. Ein phantastischer Ort, aber kommerziell maximal ausgebeutet, denn jeder muss und möchte es sehen. Souvenirbuden mit billigem indischen Tand, Pferdekutschenfahrt, Kamelreiten, Eselsritt hoch zum Kloster, und alle einheimischen Reiter sehen aus wie Jack Sparrow aus Fluch der Karibik, inklusive Kajal und Piratentuch. Zu komisch! Ich habe mich nur gefragt, ob ich zuerst auf dem bröseligen Sandstein oder der vielen Eselscheiße ausrutschen würde. Egal, der ganze Trubel war sicherlich als Versuch gemeint, das Treiben in dieser antiken Handelsstadt wieder aufleben zu lassen. Wir sind die 900 Stufen zum Kloster hochgehatscht und waren nach 12 km Wanderung anständig hungrig und müde.





Nicht schlecht für vier Tage netto, meine ich. Außerdem haben wir noch einen Trip zur Kreuzritterburg in Kerak gemacht. Auf dem Weg zurück kamen wir durch Madaba und zum Mount Nebo, wo Gott dem Moses das heilige Land gezeigt haben soll. In der Tat kann man bis nach Jericho und Jerusalem sehen. Moses hat es nie bis dorthin geschafft, ich schon.

Wir haben einiges, aber noch lange nicht alles gesehen. Schade, dass sie erst 2013 ein Flughafen-Terminal fertiggestellt haben. Ich wäre gerne bei diesem Projekt live vor Ort gewesen. Mal sehen, was die geplante Erweiterung bringt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen