Dienstag, 22. Dezember 2015

Weihnachten daheim

Dieses Jahr sind wir zum ersten Mal zu Hause geblieben, denn wir brauchen alle etwas Erholung nach einer anstrengenden Zeit in Schule und Beruf.

Nebenbei genießen wir das Wetter sehr. Wassertemperatur im Golf: 24 Grad. Bisschen frisch, aber gut zum Strecke schwimmen. Entsprechend winterlich ist unser Bild vom vierten Advent:


Wer Weihnachtsstimmung haben will, kann sein Glück in den großen Hotels oder Shopping Malls versuchen. Dort werden die mehr oder weniger geschmackvollen Christbäume von allen gleichermaßen bestaunt.


Egal ob DiwaliEid al Fitr oder Xmas: Ganz im Sinne der Völkerverständigung nehmen wir Expats mit, was die diversen Kulturen übers Jahr zu bieten haben. Nur für Chanukka gibt es hier leider keinen Markt.

Schön schrecklich war der "Winter Market" am World Trade Centre. Ein Gedränge wie beim Christkindlesmarkt. aber nur Mist an den Ständen. Typisch Dubai: Schnee aus Mini-Schneekanonen. Ein paar klassische Holzbuden aus Nürnberg wären hier die Attraktion.


Unsere restlichen Weihnachtseinkäufe haben wir dann in der Ibn Battuta Mall gemacht. Auch hier wieder geschmackvolle Deko.


Und siehe da, beim Dschibbo gibt's genau den gleichen Kram wie in Deutschland. Nur eines gibt es eben nicht: Kaffee - trotz dampfender Bohne im Logo! Was wollen die hier?


Auf der musischen Seite geht das Jahr wie üblich mit einer Reihe von Konzerten zu Ende, wie etwa beim Winterfest der deutschen Schule:



Johanna und Lena hatten Auftritte im neuen Auditorium ihrer Schule, sowie bei einem Concertino im schönen Hotel Rixos.



Wir wünschen allen schöne und erholsame Feiertage, einen guten Rutsch ins neue Jahr, sowie größtmögliche Gesundheit und Gelassenheit in allen Lebenslagen.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Erwacht die Macht ist

So, endlich läuft auch hier der neue Star Wars Film, und jeder zweite Artikel benutzt in der Überschrift Yodas verdrehte Grammatik - wie originell, ha! Bin gespannt, ob bei Carl der Hype abklingt oder erst richtig losgeht, wenn er heute Abend aus dem Kino kommt.

Der Film hat eine Verbindung zum vorletzten Eintrag über unser Wochenende in Liwa: Die Szenen auf dem Wüstenplaneten Jakku wurden in der phantastischen Rub Al Khali Sandwüste gedreht, gleich südlich der Liwa-Oase.


Hier weiß man zwar schon lange davon, die genauen Koordinaten des Drehorts wurden allerdings geheimgehalten. Echte Star Wars Fans unter den Millionen Lesern meines Blogs laden wir herzlich ein, mit uns da mal hinzufahren.

Einen schönen Artikel gibt es auf Spiegel-Online zu lesen, der u.a. erklärt, wie sich diese Art von Ländermarketing auf das Reiseverhalten von Filmfans auswirkt:
http://www.spiegel.de/reise/fernweh/star-wars-drehort-abu-dhabi-rub-al-khali-doubelt-jakku-a-1067946.html

Das Bild unten ist eine bisher unveröffentlichte Aufnahme von den Dreharbeiten zu Episode 8: Die Mütze des Jedi. Sie zeigt den jungen Luke Skywalker mit Prinzessin Leia auf Jakku bei ihrer dramatischen Flucht vor dem bösen Darth Blauzipfel.


Einen Eindruck von Jakku in bewegten Bildern vermittelt außerdem noch folgender kurzer Clip: https://youtu.be/2rNz1ylDlCw

Dienstag, 15. Dezember 2015

Haut euch

Alle Jahre wieder im Dezember, so auch neulich, trifft sich halb Dubai im Sevens Stadion zum Rugby-Turnier. Die Sportart ist bekanntlich im Empire besonders beliebt, weshalb man dort auch bevorzugt Leute aus Großbritannien und seinen Kolonien antrifft.

Wer also Spaß daran hat, zehntausend besoffene Briten auf einen Haufen zu erleben, der muss da hin.

Ich war deswegen dort gewesen, weil Johanna in einer Spielpause einen kurzen Auftritt mit einer Cheerleader-Truppe gehabt hatte. Plusquamperfekt deswegen, weil das schon 2013 war. Egal, ist eh jedes Jahr das gleiche.

Die Aktion ging von der Schule aus und war eine einmalige Sache über wenige Wochen. Dementsprechend war das Ergebnis eher ein lustiges Gehüpfe statt irgendwas mit strenger Choreographie. Immerhin war es das größte Publikum, das Johanna jemals hatte.

Interessant war damals, diese Sportart aus der Nähe zu erleben. Wer sich gerne haut und keine Angst hat, Zähne oder auch mal ein Auge zu verlieren, für den ist das was. Gespielt wurde in der riesigen Anlage auf mehreren Plätzen gleichzeitig bis zum Finale.

Das Schöne am Siebener-Rugby ist die kurze Spielzeit von zwei mal sieben Minuten. Damit lässt sich ein komplettes Turnier mit vielen Mannschaften an einem Wochenende komplett durchspielen, was natürlich organisatorisch und vor allem kommerziell vorteilhaft ist.

Von einem Zehner-Fussball oder ähnlichem ist mir aber nichts bekannt. Warum eigentlich nicht?


Zu langsam!

Britische Exzentriker halt

Die Flaggen des Empire?

Eine der Perücken ist Johanna.

Wie auf dem Schulhof...

Samstag, 5. Dezember 2015

Kurzurlaub in Liwa

Anlässlich des 44. Jahrestages der UAE und eines langen Wochenendes haben wir uns in die Liwa-Oase verzogen. Da sich niemand zum Camping überreden ließ, haben wir uns im älteren aber charmanten Liwa-Hotel einquartiert.

Die Oase liegt südwestlich von Abu Dhabi inmitten der größten Sandwüste der Welt, der Rub Al Khali ("Leeres Viertel"). Diese erstreckt sich mit ca. 800 km mal 1500 km über Saudi-Arabien, Jemen, Oman und eben die UAE. Netterweise sind die größten Dünen bei uns in Liwa zu finden, wobei man eher von Dünengebirgen sprechen muss.

Wir sind jedesmal schwer beeindruckt von der Schönheit dieser Landschaft. Damals in 2007 haben wir sie ein Stück weit durchquert. Für uns war das eine tolle Herausforderung, aber freilich kein Vergleich zum Leben der Beduinen vor nicht mal 70 Jahren. Der Buchtipp hierzu: "Die Brunnen der Wüste" von Wilfred Thesiger.

Diesmal also kein Camping und keine Safari, sondern Abhängen im Hotelpool. Die Eindrücke von unserem Tagestrip in die große Wüste waren trotzdem sehr schön:

Anreise: Marschland an der Küste bei Abu Dhabi

Liwa ist groß mit vielen Plantagen

Hinter dem Hotel: Das Leere Viertel

Kameltreiber gehen mit der Zeit

Starke Kontraste durch roten Sand

Menschen sind klein im Vergleich

Endlose Weiten

Nicht alle kommen zurück

Nur auf Wüstenschiffe ist Verlass

Wie auf einem anderen Planeten

Kaum Action, aber viel Entspannung in folgendem YouTube-Clip:



A propos hohe Dünen: Die schöne Straße im Video führt zur Tal-Moreeb-Düne (grob übersetzt: "Der Angstberg"). Die ist so hoch, die hat sogar ihren eigenen Wikipedia-Eintrag.

Einmal im Jahr gibt es ein Festival, bei dem verrückte Locals versuchen, mit verrückten Autos den Kamm hochzufahren. Schön anzuschauen sind diese kurzen Ausschnitte:
Immerhin, unter acht Sekunden, und die Feuerwehr ist zur Stelle.

Die ungeschlagene Referenz: https://youtu.be/D6nJola1Ei8
Die spinnen, die Saudis.

Samstag, 28. November 2015

A Day at the Races

Gestern drehte sich alles um Speed. Wir waren beim Formel 1 Training auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi und konnten Rosberg, Vettel und Co. beim Rundendrehen zusehen. Heute ist Qualifying und morgen das letzte Rennen der Saison - dessen erste drei Plätze bereits jetzt feststehen.

Die Rennstrecke ist keine Stunde von uns entfernt. Da ist es selbstredend, dass wir uns dort mal umschauen mussten. Die Anlage ist sehr gut gemacht, von Wasser umgeben, mit Mangrovenwäldern und kleinen Booten vor Anker. Schön zu sehen im zweiten Teil dieses Videos.


Unsere Billigheimer-Tickets für den grünen Hügel waren zum Einsaugen der Rennatmosphäre völlig ausreichend. Für den echten F1-Enthusiasten käme wohl nur ein Platz auf dem Main Grand Stand direkt an der Ziellinie infrage. Da ist man schon mit rund 500 Euro dabei.

Carl und sein Kumpel Julian

Goldarschschnecken

Abu Dhabi Downtown im Hintergrund

Hier fährt der Nachwuchs der GP2

Vettel? Räikkönen?

Im Ticket inbegriffen war ein Besuch im Vergnügungspark Ferrari World gleich nebenan. Dort steht die Formula Rossa, die schnellste Achterbahn der Welt. Wir haben getestet, und ich kann bestätigen: Das Ding ist der Hammer. Nicht steil, aber sauschnell, von 0 auf 240 km/h in unter 5 Sekunden. Für F1-Piloten sind das eigentlich normale Werte, aber man beachte mal Alonsos Gesicht auf folgendem Video (rechts im Bild).



Schwer beeindruckt offenbar, genau wie wir. Da haben wir uns gleich nochmal in die Schlange gestellt.

Samstag, 21. November 2015

Familienzuwachs

Carls Traum von der eigenen Schlange ging in Erfüllung. Er musste ja nicht nur einiges aushalten in letzter Zeit, sondern konnte sich auch glaubhaft als Schlangenexperte qualifizieren. So sieht sie aus:


Das Bild ist aus dem Internet, weil das Viech sich nur selten blicken lässt und dann keine Lust auf Fotos hat. Es ist eine Milk Snake, auch Dreiecksnatter genannt. Völlig harmlos, noch klein, wird nicht viel länger als ein Meter. Eine Anfängerschlange also.

Im Gegensatz zu den Pythons, ebenfalls beliebt für daheim, wird sie in der Mitte nicht dick, sondern bleibt schlank. Ein wichtiger ästhetischer Aspekt, wie ich finde. Alles sonst noch Wissenswerte in diesem Video:



Einen richtigen Namen hat sie nicht. Mein Vorschlag für Plissken wurde mehrheitlich abgelehnt - dazu muss man wohl als Kerl in den 80ern aufgewachsen sein.

Der interessierte Leser mag sich fragen: Was frisst die Schlange? Das ist einfach: Eine Maus pro Woche. Die wird schlangentypisch im ganzen runtergewürgt und dann ein paar Tage verdaut, bis hinten was rauskommt. Das macht man weg, fertig. 

Lebende Mäuse würde ich zwar für spannender halten, ist aber nicht empfohlen, da die Maus im Abwehrkampf die Schlange verletzen könnte. Also hält man sich die Mäuse im Gefrierfach. Und damit nicht aus Versehen welche im Gulasch landen, steht auf der Packung ganz deutlich, dass sie für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind.

Da lacht sie noch, die Maus.

Innendrin: Ein Massengrab.

Nichts für Veganer.

Die Betriebskosten sind wirklich sehr niedrig. Neben den armen Mäusebabys fallen nur Ausgaben für die Holzschnitzel an, die man einmal im Monat wechselt. Dazu täglich ein frischer Wassernapf zum baden und trinken, und ein bisschen Strom für die Wärmematte (statt Wärmelampe). 

Dafür hat man dann ein Haustier, das im Gegensatz zu den anderen zwei mal keinen Lärm macht. Und es haart nicht ... und naja, macht auch sonst nicht viel, zugegeben ... eigentlich gar nix, außer schlängeln ... ist aber trotzdem irgendwie faszinierend.

Sonntag, 15. November 2015

Delmar in der Wüste

Endlich der erste Regen. Am Donnerstag sah es duster aus, gefolgt von kräftigen Wolkenbrüchen. El Niño wird uns hoffentlich noch mehr davon vorbeischicken.


Auch unser oberster Bestimmer fand das schön und hat seinen Clan zum Nach-dem-Regen-Picknick in der Wüste versammelt. Klassische Beduinenküche, nur reichhaltiger. Vermutlich hatten die Frauen ihre eigene Decke.


Am Freitag dann wieder Sonne satt bei kühleren Temperaturen und glasklarer Luft. Wir sind mit Delmar, unserem Kurzzeitgast aus Charlotte, North Carolina, in die nahe Al Qudra Wüste aufgebrochen.

Delmar und Kamelknochen

Eine neugierige Oryxantilope

Aufgescheuchte Gazellen

Kamelfarm bei uns in der  Nähe

Delmar kenne ich seit fast 20 Jahren aus unserer USA-Zeit. Ein sehr interessanter Mensch, anders als die anderen. Kein typischer Ami, sondern weitgereist in 90 Länder. Damals schon eine Celebrity in Charlotte, gibt es nun sogar einen Film über ihn. Gerade ist er auf den Weg in den Iran via Oman.

Eine recht interessante Personenbeschreibung gibt es hier:
http://www.charlotteobserver.com/living/article9025394.html


Samstag, 7. November 2015

Berg Heil!

Am Freitag war die Besteigung des Jebel Ghaweel geplant, nahe Wadi Ray im Oman. Für den dortigen Grenzposten benötigte man bisher nur den Reisepass. Völlig unerwartet ist nun die Grenze dicht, und man muss mit einem Riesenumweg über Al Ain das komplette Visa-Prozedere machen. So ein Mist. Auch Zutexten und das Ausspielen der Germany-Karte hilft nun nichts mehr.

Berge gibt es genug, also haben wir uns einen anderen ausgesucht. Zu Ehren des Erstbesteigers heißt er nun Jebel Danny. Das Wetter: Sonnig und trocken, um die 30 Grad, leichter Nordwind.

Farbenfrohes Hadschar Gebirge

Ein Paradies für Geologen

Der Berg ruft

Nix Alpenverein hier

Am Hillary Step

Keine Alm weit und breit

Weil er da ist!

Schöne Aussichten


Sonntag, 1. November 2015

Happy Endings

Ob der Schweiger-Film ein Happy End hatte, können wir nun doch nicht sagen. Ein Blick auf die Rezensionen hat genügt, um unseren Plan zu Gunsten von Everest zu ändern. Der hat zwar kein Happy End, ist aber trotzdem sehenswert. Das Timing war nebenbei optimal, denn nächste Woche will ich auf einen Berg im Oman klettern. Da kommt so ein Katastrophenfilm gerade recht.

Eine ganz andere Art von Happy Ending gibt es, wenn man sein Auto in bestimmten Vierteln parkt, z.B. dort wo viele Business-Hotels stehen. Das Auto wird flugs mit Visitenkarten verziert und sieht nach kurzer Zeit so aus:


Klar, es geht um "Massage". Die wird auch irgendwie gemacht, aber am Ende kommt die Frage: "Is there anything else I can do for you, Sir?" Da ist es doch praktischer, wenn auf dem Kärtchen gleich nur die Telefonnummer steht und sonst nichts.


Mehr geht nicht: Fünf Sterne, VIP, Everything! Aber welches englische Four-Letter-Word mit S passt in den Kontext? Ich komm nicht drauf.


Und da es in einem islamischen Land selbstverständlich keine Prostitution gibt, werden Gegenmaßnahmen damit begründet, dass diese Massage Parlours wegen "inadequate qualifications" schlecht für die Gesundheit sein könnten. Ach was!

Abgesehen von keinen Nutten gibt es hier nämlich auch keine Schwulen, Lesben, Alkoholiker, Bettler und Junkies, und keinen Sex vor der Ehe. Dabei stehen Kondome und Gleitcremes im Supermarkt gleich neben der Zahnpasta, und jeden Abend steppt der Bär in den Klubs.

Die Realität sieht also anders aus und ist so normal, wie es sich für eine Stadt wie Dubai gehört. Gut zu wissen, dass auch die Scharia im richtigen Moment mal wegsehen kann.

Woher ich das weiß mit der Massage? Selbstverständlich nicht aus eigener Anschauung, sondern von meiner Lieblings-Facebookgruppe Green Community Ladies, dem Forum für hysterische Hausfrauen aus dem Teletubbieland.


Lovely Eva hat's geklärt, aber solch unverschämt kritische Stimmen werden bei diesen Desperate Housewives ruck-zuck weggebissen. OMG!