Wenn es draußen mal wieder regnet (oder zu heiß ist) und das Bedürfnis an Dubai-Infos trotz meines Blogs immer noch nicht gestillt ist, dann möchte ich die folgenden "Sendungen" empfehlen. Sie haben gemeinsam, dass sie a) aktuell sind, b) keine "Fake News" verbreiten, c) hochwertig produziert und d) kurzweilig sind. Das unterscheidet sie vom allergrößten Teil dessen, was man sonst so über die Stadt, das Land und die Region finden kann.
Eine Arte-Dokumentation und ein schönes Beispiel dafür, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen, wenn es denn will, immer noch höchste Qualität liefern kann. Die zweiteilige Serie erklärt aufgrund der jüngeren Geschichte sehr anschaulich, welchen Einfluss die Emirate haben, warum es hier so dynamisch und turbulent zugeht, und warum ihnen gar nichts anderes übrig bleibt, als sich ständig zu verändern.
Eine gründlich recherchierte, unaufgeregte Reportage, die so ziemlich alles abdeckt, was wir hier in den UAE auch selbst kennen und erlebt haben. Schöne Bilder, gute Kameraführung, etwas touristischer, aber nicht weniger informativ.
Meines Wissens immer noch der einzige "Full Feature" Spielfilm aus den UAE - siehe auch ein früherer Beitrag. Er behandelt die unterschiedlichen Lebenswelten, die in Dubai aufeinander treffen. Die Handlung ist fiktiv, es handelt sich aber nicht um Fiktion, sondern um das Leben hier. (Der Upload ist gerippt und wird vermutlich nicht lange verfügbar sein.)
Unser Hochzeitstagswochenendfeierlichkeiten waren mit der Bootstour keineswegs zu Ende, schließlich musste ich 20 Jahre vergessene Blumen, Pralinen und güldenes Geschmeide aufwiegen. Das geht schnell (budgettechnisch jedenfalls) wenn man im Burj Al Arab einen Tisch zum Afternoon Tea bucht:
Sky Tea in der Skyview Bar
Die Eleganz der Oberschicht. Auf der obersten Etage des Burj Al Arab Jumeirah gelegen, bietet die Skyview Bar genau das, was ihr Name verspricht: einen atemberaubenden Ausblick auf die Palm Jumeirah und die Inselgruppe The World. Erleben Sie die zeitlose Kultur dieses herrlichen Nachmittagstees, und genießen Sie die Auswahl an Tee, Kaffee, Sandwiches, Backwaren und Torten, nicht zu vergessen die köstlichen hausgemachten Konfitüren und die berühmte Devonshire Clotted Cream – ein sahniges Stück Himmel.
Yo, die Eleganz der Oberschicht! Genau das richtige für einen, der genau einen Anzug besitzt und Krawatten hasst wie die Pest. Aber zum Glück war nur Smart Casual erwünscht, eine menschenfreundliche Vorgabe bei unseren Temperaturen. Doch zunächst ein paar Fakten zur berühmten Lokation:
Zur Jahrtausendwende hatte sich Dubai mit dem ikonischen Burj Al Arab ein architektonisches Juwel ins Meer gebaut. Das Hotel war damals das höchste der Welt, 321 Meter hoch und so unverschämt luxuriös, dass man eigens eine Sieben-Sterne-Kategorie eingeführt hat. Tja, wer kann, der kann.
Hier sieht man den segelförmigen "Turm der Araber", so die Übersetzung, kurz nach seiner Fertigstellung Ende 1999. Damals war die Küstenlinie noch kaum entwickelt, kein Kite Beach, kein Dubai Canal, kaum Infrastruktur, viele wilde Strände. Heute ist es das südliche Zentrum des Emirats, zusammen mit dem Jumeirah Beach Hotel, dem Madinat Jumeirah, der Palmeninsel und der Marina.
Mit diesem Projekt hatte sich Dubai endgültig auf die Tourismus-Landkarte gesetzt und damit einen wichtigen Schritt weg von der Ölabhängigkeit getan. Und deshalb ist es auch völlig unerheblich, ob das Hotel jemals Gewinn erwirtschaften wird - bei knapp einer Milliarde Dollar Baukosten und relativ wenigen Zimmern ist das wohl unwahrscheinlich. Es ging schlicht darum, Dubai weltbekannt zu machen. Das hat funktioniert, denn auch wer sonst nichts von Dubai weiß: Ein Bild vom Burj Al Arab hat fast jede(r) schon mal gesehen. Die Strategie ist also aufgegangen.
Das Hotel gibt sich dabei so exklusiv, dass man da nicht einfach mal so zum Gucken reinmarschieren kann, nein! Man muss zumindest eine Reservierung in einem der Restaurants haben, um vorgelassen zu werden. Der besagte Afternoon Tea, ein Sieben-Gänge-Häppchen-Event, ist hierzu mit die günstigste (ha!) Variante, und wer hat nicht schon mal von der weltberühmten Devonshire Cream gehört... Bitte ab jetzt also mit brav abgespreiztem Gesellschaftsfinger weiterlesen.
Zu Anfang ein Bild von der allerbesten Ehefrau und dem allerbesten Auto der Welt. Natürlich gibt es Valet Parking: Ein Diener, der Valet, fährt einem das Auto weg und später wieder vor.
Gleich danach wird einem klargemacht, was für kleine Brötchen man doch backt. Man beachte das Logo auf der Radnabe: Es dreht sich nicht mit.
In der Lobby ist alles schön bunt und pompös an der Grenze zur optischen Überreizung. Die vielen japanischen Bustouristen sind jedenfalls begeistert.
Den Tee gibt es in der luftigen Sky View Bar auf 200 Metern Höhe. Wie man es als Mitglied der eleganten Oberschicht erwarten kann, wird man von Harfenklängen umschmeichelt.
Auch wenn es etwas trüb war: Die Aussicht da oben ist schon sehenswert. Im Bild das Jumeirah Beach Hotel, im Dunst Dubai Downtown mit dem Burj Khalifa.
Gleich gibt es den Begrüßungschampanger. Wer es noch nicht wusste: So schenkt man ihn ein! Dazu wird der erste Gang gereicht: Zwei Datteln für jeden.
Hier sieht man eine glückliche Ehefrau nach dem sechsten Gang, einem sehr delikaten Zitronensorbet. Für den letzten Gang rechneten wir mit etwas Käse und Obst.
Aber von wegen. Es kam ein Burj voller englischer Deserts, der uns Wenigesser ziemlich überfordert hat. War aber alles sehr lecker.
Und obendrauf noch das berühmte Pfefferminzblättchen auf einem exzellenten, aber tonnenschweren Brownie.
Auf dem Weg nach draußen nahmen wir uns Zeit, das Hotel von innen zu bestaunen. Schließlich war dies einer der Gründe für den Ausflug.
Was im Burj wie Gold aussieht, ist auch Gold, das ist verbürgt. Man muss es ja nicht daheimrum haben, aber hier ist es stimmig. Basst scho!
Der Besitzer dieser anderen Ikone wird sich sicherlich auch eine Nacht im Burj Al Arab leisten können. Dem Valet Parking hat er allerdings nicht vertraut.
Zusammenfassend: Das war es wert! Wir haben endlich mal den Burj von innen gesehen, sehr fein gegessen, wirklich guten englischen Tee getrunken, dabei die Aussicht genossen, Leute (und Autos) geguckt und uns prächtig unterhalten. Und die berühmte Devonshire Clotted Cream? Wie der Name sagt: Schlagsahne mit der Zähigkeit von Butter. Pffft...
Wir wissen nicht woran es liegt, aber die beste Ehefrau von allen und ich vergessen immer unseren Hochzeitstag, wirklich jedes Mal, und das seit Jahrzehnten. Erst Wochen später fällt es uns ein, dann schauen wir uns an und lachen. Auch unsere Trauzeugen haben längst aufgegeben, uns daran zu erinnern. Da konnten wir es selbst kaum glauben, dass wir es diesmal rechtzeitig bemerkt haben, sogar noch am selben Tag! Kein Runder, aber mathematisch ist 4! doch genauso schön wie 52.
Ich habe sofort ein Dubai-typisches Event übers Internet gebucht, eine kleine Tour übers Wasser mit einem "Luxury Boat". Also einem Boot halt, nur dass man hier ohne Zusätze wie luxury, exclusive, premium etc. offenbar nichts mehr vermarkten kann. Zur blauen Stunde ging es los vom Pier 7 in der Dubai Marina. Eigentlich sollte es zum Atlantis-Hotel und zum Burj Al-Arab gehen, aber die Nachläufer eines Sturms vereitelten diesen Plan. So sind wir in Küstennähe geblieben und haben uns vom Wasser aus das Treiben vor und zwischen den Wolkenkratzern angesehen.
Ein schöner Zeitvertreib, genau das richtige für einen lauen Abend zu zweit. Ich bin ja ein großer Fan des Marina-Projekts, unserer Version von Hongkong, doch der Trubel dort erstaunt mich immer aufs Neue, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit. Vielleicht vermittelt der folgende kurze Clip einen Eindruck davon:
Freilich braucht man für richtig gute Aufnahmen eine andere Kamera und sollte dafür auch nicht auf einem schwankenden Boot stehen. Folgende Serie zeigt trotzdem nicht einfach nur verwackelte Bilder, nein, sondern natürlich Fotokunst:
Unsere Haus(tier)gemeinschaft aus Hund, Katze, Schlange hat gänzlich ungeplanten Zuwachs bekommen: Einen Halsbandsittich, ein junger Hüpfer, der aus unbekanntem Grund seine langen Schwanzfedern verloren hat und somit nicht mehr fliegen kann. Im Internet ist nachzulesen, dass diese zur Balance unerlässlich sind und in wenigen Monaten nachwachsen.
Jedenfalls saß der Kleine völlig verängstigt mitten auf dem Gehweg und hätte "da Katz ghert", sprichwörtlich, wenn Sammy und ich ihn nicht eingepackt hätten. Jetzt sitzt er in seinem Käfig und will natürlich raus. Hat wohl schon vergessen, dass er nicht fliegen kann! Ein lebhaftes Kerlchen, kann zwicken wie ein Großer. Mal sehen wie es weitergeht mit ihm. Nächste Woche werde ich mir bei einer Vogelklinik Rat holen. Vielleicht haben die dort eine große Voliere, wo er wenigstens etwas Gesellschaft hätte, bis er freigelassen werden kann.
Bis dahin sitzt er morgens und abends lange auf dem Balkon und sieht seinen Artgenossen zu. Er ruft nach ihnen, und ab und zu kommt einer und leistet ihm Gesellschaft. Sehr sozial, very cute! Auf den Bildern sind deren Schwanzfedern gut zu erkennen.
Die grünen Kleinpapageien gibt es in unserer Green Community zuhauf, neben einer Menge anderen Getiers (siehe dieser Beitrag), das einen in der Regel erfreut. Aber nicht überall sind die putzigen Papageien gern gesehen: In Indien zerstören große Schwärme manchmal eine ganze Farm, und auf den nahen Seychellen werden sie zu Recht abgeschossen, da sie die endemischen Vogelarten verdrängen. Immerhin zieht dieses Argument hier nicht. Wenn es danach ginge, dürfte es hier am Dubai Creek nicht viel mehr geben als ein paar Schlangen, Echsen und Skorpione sowie ein Stamm Nomaden mit ihren Kamelen und Fischerbooten. So wie es eben vor 70 Jahren der Fall war.
Jetzt aber ist hier praktisch alles invasiv, gerade wir Menschen. Und von denen vor allem die, die in Panik geraten, wenn sich mal eine einheimische Sandviper, die schon lange vor uns da war, in unsere Community verirrt. Unsere altbekannten Desperate Housewives, wie immer schwer aktiv in unserer Facebook-Gruppe Green Community Ladies, rufen dann fix nach Vergiftungsaktionen von seiten der Verwaltung, können dabei aber keine Viper von einem gewöhnlichen Skink unterscheiden.
Immerhin, eine Stimme der Vernunft am Ende. Wer der hiesigen Fauna und Flora auch nur ein bisschen Interesse entgegenbringt, kann sofort sehen, dass das kein harmloser Wadi Racer ist, sondern eine giftige Saw Scaled Viper. Statt einer Massenhysterie zu verfallen, ruft man da die Stadtverwaltung. Sie schicken jemanden, der die Schlange fängt und zurück in die Wüste bringt - Ende der Geschichte.