Und hier macht sich nun der zweite Vogel auf, das Nest zu verlassen. Johanna hat die Prüfungen zum International Baccelaurate abgeschlossen. Wie im Jahr zuvor waren wir zur Abifeier, hier Valedictory genannt, eingeladen.
Am Morgen haben Elten und Kinder gemeinsam gefrühstückt und Fotos gemacht, danach in einem feierlichen Akt Reden gehalten und besondere Leistungen gewürdigt.
Abends im Waldorf Astoria hat sie sich dann ihr Zertifikat beim Direx abgeholt und zuvor noch etwas vorgetragen. Das hätte fast in einem Lachanfall geendet, weil sie sich grandios verspielt hatten.
Aus den Mädchen sind Frauen geworden, wie dieses ständig umlagerte Gadget bewies. Es machte alle paar Sekunden ein Bild, einfach so, aber mit professioneller Beleuchtung und Kamera.
Natürlich waren wir Eltern wieder sehr stolz und froh, es gemeinsam bis hierher geschafft zu haben. Obendrauf: Lena kam rechtzeitig aus Norwegen zurück, und wir sind mal wieder komplett für ein paar Tage.
Nun zieht es Johanna erst mal in die Ferne. Nordamerika steht fürs nächste Jahr auf dem Programm. Lena hat ihr Gap Year in Stavanger abgeschlossen und wird Richtung Holland weiterziehen. Nur das Pubertier ist jetzt noch übrig. Quasi das Beste zum Schluss. Das ist vielleicht gut so, denn Hege und Aufzucht desselben sind ungleich komplizierter und erfordern Nerven wie die Tragseile der Karwendelbahn.
Freitag, 26. Mai 2017
Freitag, 19. Mai 2017
Der Mai ist gekommen
...die Bäume schlagen aus, auch bei uns. Zumindest die tropischen Arten, die unsere Hitze, Dauersonne und relative Trockenheit lieben. Unten sehen wir ein Prachtexemplar eines Flammenbaums, der sich mit seinen opulenten Blüten wirklich alle Mühe gibt, zu beeindrucken. Das Bild daneben zeigt einen, hihihiii, Golden Shower Tree in vollem Ornat. Oder auf deutsch, gänzlich ohne schändliche Konnotation: Indischer Goldregen.
Herausgefunden habe ich die Artenbezeichnungen übrigens mit der Google Bildersuche: Das oben verlinkte Bild mit der Blüte hochladen, ähnliche Bilder anzeigen lassen, und die dazugehörigen Fachseiten aufrufen, nach einer Minute hat man's. Ein starkes Feature! So konnte ich auch die Gemälde im Beitrag zur Kunst in Dubai im Nachhinein identifizieren.
Die nächsten Bilder zeigen, wo wir es bei den steigenden Temperaturen am liebsten aushalten: Zum (sehr frühen) Morgenkaffee auf unserem neu gemachten Balkon, bei Sonnenuntergang am Community Pool, und am Wochenende zum Abhängen am Strand. Das hat auch unseren Gästen, die wir nach Ostern hier hatten, gefallen. Übrigens, die Milka isch all', ihr dürft wiederkommen!
An der Freizeitfront hat sich ebenfalls etwas getan: Nach dem erfolgreichen SUP Test vor zwei Wochen haben wir prompt eines der Kajaks gegen ein gebrauchtes Anfänger-Board eingetauscht und sind heute damit an unserem Lieblingsstrand auf Jungfernfahrt gewesen. Was tut man nicht alles für seine Beckenbodenmuskulatur!
Gleich daneben macht sich seit langem eine Art Wohnmobilseuche breit, der neueste Trend unter Locals und Expats. Es sind bereits Zusammenrottungen zu beobachten, mit kleinen, abgesteckten "Gärtchen" aus Kunstrasen, und daneben brummt der Dieselgenerator für die Air Condition, krass! Sogar am Rand der Wüste sieht man sie stehen. Da wir in Dubai sind, nennt sich das nicht Camping, sondern Glamping - Preis, Größe und Luxus sind nach oben offen.
Hotelpension Kraus hat nun außerdem eine angeschlossene Spielhölle. Neben dem alten Kicker in der Eingangshalle und Pingpong in der Küche steht nun ein Pooltisch im Wohnzimmer. Zur Klarstellung, das war ein reiner Mitleidskauf und angewandte Nachbarschaftshilfe! Unser Nachbar ist weggezogen, wurde das Ding nicht los, der Preis war heiß, und wir hatten halt noch ein bisschen Platz.
Der Billardtisch ist kein China Cheap Shit sondern ein Monster in 9-Fuß-Wettkampfgröße, irre schwer, von Profis ab- und wieder aufgebaut. Steht da wie neu und wird sich ohne nennenswerten Wertverlust wieder losschlagen lassen. Wenn wir eines Tages unsere Mietburg verlassen, werden wir viel Kram zurücklassen und nichts vermissen. Nur das, was niemand mitnehmen kann: Den Pool, das Meer und die Sonne.
Mit unserem netten Osterbesuch waren wir noch auf kleiner Wüstentour, in der Uptown Bar im schönen Jumeirah Beach Hotel, und im Stadteil Marina zum Car Spotting.
Am Wochenende wird dort gezeigt, was man hat, und man bekommt manchmal seltene Einzelstücke vor die Linse. Wie zum Beispiel diesen in zwei verschiedenen Farben schillernden Lambo - man beachte die Bremsbacken in Nationalfarben. Das andere Bild darf als äußerst rare Sichtung gelten: Ein elektrischer Fisker Karma, im gleichen finnischen Werk gebaut wie mein Flitzer daneben. Ein schönes Paar aus einer kleinen Stadt namens Uusikaupunki.
Die Haustiere genießen ebenfalls ihr Dasein, auch wenn sie sich tagsüber wegen der Hitze zunehmend langweilen. Kater Tommy findet auf dem Vordach keine ruhige Minute mehr, seit er dort permanent von einem Hirtenstar-Pärchen in Kamikaze-Manier attackiert wird. Nach kurzer Zeit hat er genug von diesen seltsamen Stukas und verzieht sich ins kühle Haus.
Sonntag, 7. Mai 2017
Langlauf auf dem Wasser
Der Trendsport SUP (Stand-Up Paddling) hat sich hier schon ganz zu Anfang etabliert. Kein Wunder, denn wir haben diese kilometerlangen Strände, ein angenehm warmes Meer und selten starke Brandung. Da das auf dem Wasser immer so locker und entspannt aussieht, wollten wir es mal wissen, haben uns das Board eines Bekannten ausgeliehen und sind um sieben in der Früh, wenn das Meer noch ruhig daliegt, zum Strand gefahren.
SUP Boards gibt es in zwei Varianten: Zum Aufblasen und als festes Brett. Unseres war ersteres, mit dem Vorteil, dass es in den Kofferraum passt, und dem Nachteil, dass man nach dem Aufpumpen schon halb erledigt ist. Bretter gibt es außerdem in verschiedenen Längen und Breiten, und es ist ganz erstaunlich, was Profis mit kurzen, schmalen Brettern damit anstellen können, wie hier auf YouTube.
Meine Frau, das Bewegungstalent, demoralisierte mich gleich zu Anfang gründlich. Hüpfte drauf, stand auf, und paddelte davon, einfach so. Ich tröstete mich damit, dass sich Menschen mit dem Schwerpunkt eines Hobbits da einfach leichter tun. Als sportlich untalentierter, hüftsteifer Grobmotoriker habe ich beim Strandpublikum wohl eher Mitleid erregt, insbesondere mit meinen total würdelosen Abgängen ins Wasser. Aber letztlich blieb ich doch eine ganze Weile oben und drehte meine Runden, wenn auch recht zittrig und nicht gerade entspannt.
Wenn Kitesurfen dem Downhill-Skifahren entspricht, dann ist Stand-Up Paddling wie Skilanglauf auf dem Wasser, denn alles wird gleichermaßen beansprucht: Beine, Arme, Rumpf. Jedenfalls sagt mir das mein heutiger Muskelkater. Und ähnlich dem Langlauf ist es das, was ich als nicht-invasiv bezeichne und sehr schätze: Leise, ohne andere zu stören, umweltschonend, keine Spuren hinterlassend, einfachste Ausrüstung.
SUP Boards gibt es in zwei Varianten: Zum Aufblasen und als festes Brett. Unseres war ersteres, mit dem Vorteil, dass es in den Kofferraum passt, und dem Nachteil, dass man nach dem Aufpumpen schon halb erledigt ist. Bretter gibt es außerdem in verschiedenen Längen und Breiten, und es ist ganz erstaunlich, was Profis mit kurzen, schmalen Brettern damit anstellen können, wie hier auf YouTube.
Meine Frau, das Bewegungstalent, demoralisierte mich gleich zu Anfang gründlich. Hüpfte drauf, stand auf, und paddelte davon, einfach so. Ich tröstete mich damit, dass sich Menschen mit dem Schwerpunkt eines Hobbits da einfach leichter tun. Als sportlich untalentierter, hüftsteifer Grobmotoriker habe ich beim Strandpublikum wohl eher Mitleid erregt, insbesondere mit meinen total würdelosen Abgängen ins Wasser. Aber letztlich blieb ich doch eine ganze Weile oben und drehte meine Runden, wenn auch recht zittrig und nicht gerade entspannt.
Montag, 1. Mai 2017
Beinahe Jazz
Die Hundstage kommen näher, und draußen brennt schon wieder diese typische Tropenhitze auf der Haut, die einen nach dem nächsten Fluchtweg in eine klimatisierte Umgebung suchen lässt. Doch die Abende sind mit knapp über 30 Grad immer noch schön lau und nicht mal sonderlich schwül.
Was lag also näher, als am Wochenende zum Dubai Jazz Garden zu gehen, einem kleinen Open-Air-Festival im Habtoor Grand Resort direkt am Strand. Geboten wurden vier Stunden Rhythm & Blues, Funk, Soul und sogar ein bisschen Jazz, vorgetragen von vier verschiedenen Combos aus unserer Ecke sowie Europa und Übersee.
Wie immer hier bei uns war das ganze sehr international. Nicht nur die Zusammensetzung der Bands, sondern natürlich auch das Publikum. Die typische, bunte Dubai Crowd gab sich mal wieder die Ehre, in total gechillter Sommerfeststimmung vor der üblichen Wolkenkratzerkulisse. Ziemlich cool!
Ich hätte ja nicht gedacht, dass vor der Sommerpause noch ein nennenswertes Event stattfinden würde. Schön, wenn man sich so täuscht, denn der Abend war echt nett. Dazu trug freilich auch das viele Strongbow bei, das wir dabei weggebechert haben. So a Äppelwoi isch fei gfährlisch, gelle!
Bei der Gelegenheit ein Hoch auf die Dubai-Taxis. Ein verwackeltes, unscharfes und übersteuertes Scheißhandyvideo gibt es noch hinter diesem Link. Da kann man schön sehen und hören, wie sich der Aufwärmer-Akt bei 0:20 an Hendrix' Voodoo Chile komplett überhebt. Nicht weiter schlimm, denn der einzige, der das jemals wirklich hingekriegt hat, war der unerreichte SRV.
Was lag also näher, als am Wochenende zum Dubai Jazz Garden zu gehen, einem kleinen Open-Air-Festival im Habtoor Grand Resort direkt am Strand. Geboten wurden vier Stunden Rhythm & Blues, Funk, Soul und sogar ein bisschen Jazz, vorgetragen von vier verschiedenen Combos aus unserer Ecke sowie Europa und Übersee.
Wie immer hier bei uns war das ganze sehr international. Nicht nur die Zusammensetzung der Bands, sondern natürlich auch das Publikum. Die typische, bunte Dubai Crowd gab sich mal wieder die Ehre, in total gechillter Sommerfeststimmung vor der üblichen Wolkenkratzerkulisse. Ziemlich cool!
Ich hätte ja nicht gedacht, dass vor der Sommerpause noch ein nennenswertes Event stattfinden würde. Schön, wenn man sich so täuscht, denn der Abend war echt nett. Dazu trug freilich auch das viele Strongbow bei, das wir dabei weggebechert haben. So a Äppelwoi isch fei gfährlisch, gelle!
Bei der Gelegenheit ein Hoch auf die Dubai-Taxis. Ein verwackeltes, unscharfes und übersteuertes Scheißhandyvideo gibt es noch hinter diesem Link. Da kann man schön sehen und hören, wie sich der Aufwärmer-Akt bei 0:20 an Hendrix' Voodoo Chile komplett überhebt. Nicht weiter schlimm, denn der einzige, der das jemals wirklich hingekriegt hat, war der unerreichte SRV.
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