Samstag, 28. November 2015

A Day at the Races

Gestern drehte sich alles um Speed. Wir waren beim Formel 1 Training auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi und konnten Rosberg, Vettel und Co. beim Rundendrehen zusehen. Heute ist Qualifying und morgen das letzte Rennen der Saison - dessen erste drei Plätze bereits jetzt feststehen.

Die Rennstrecke ist keine Stunde von uns entfernt. Da ist es selbstredend, dass wir uns dort mal umschauen mussten. Die Anlage ist sehr gut gemacht, von Wasser umgeben, mit Mangrovenwäldern und kleinen Booten vor Anker. Schön zu sehen im zweiten Teil dieses Videos.


Unsere Billigheimer-Tickets für den grünen Hügel waren zum Einsaugen der Rennatmosphäre völlig ausreichend. Für den echten F1-Enthusiasten käme wohl nur ein Platz auf dem Main Grand Stand direkt an der Ziellinie infrage. Da ist man schon mit rund 500 Euro dabei.

Carl und sein Kumpel Julian

Goldarschschnecken

Abu Dhabi Downtown im Hintergrund

Hier fährt der Nachwuchs der GP2

Vettel? Räikkönen?

Im Ticket inbegriffen war ein Besuch im Vergnügungspark Ferrari World gleich nebenan. Dort steht die Formula Rossa, die schnellste Achterbahn der Welt. Wir haben getestet, und ich kann bestätigen: Das Ding ist der Hammer. Nicht steil, aber sauschnell, von 0 auf 240 km/h in unter 5 Sekunden. Für F1-Piloten sind das eigentlich normale Werte, aber man beachte mal Alonsos Gesicht auf folgendem Video (rechts im Bild).



Schwer beeindruckt offenbar, genau wie wir. Da haben wir uns gleich nochmal in die Schlange gestellt.

Samstag, 21. November 2015

Familienzuwachs

Carls Traum von der eigenen Schlange ging in Erfüllung. Er musste ja nicht nur einiges aushalten in letzter Zeit, sondern konnte sich auch glaubhaft als Schlangenexperte qualifizieren. So sieht sie aus:


Das Bild ist aus dem Internet, weil das Viech sich nur selten blicken lässt und dann keine Lust auf Fotos hat. Es ist eine Milk Snake, auch Dreiecksnatter genannt. Völlig harmlos, noch klein, wird nicht viel länger als ein Meter. Eine Anfängerschlange also.

Im Gegensatz zu den Pythons, ebenfalls beliebt für daheim, wird sie in der Mitte nicht dick, sondern bleibt schlank. Ein wichtiger ästhetischer Aspekt, wie ich finde. Alles sonst noch Wissenswerte in diesem Video:



Einen richtigen Namen hat sie nicht. Mein Vorschlag für Plissken wurde mehrheitlich abgelehnt - dazu muss man wohl als Kerl in den 80ern aufgewachsen sein.

Der interessierte Leser mag sich fragen: Was frisst die Schlange? Das ist einfach: Eine Maus pro Woche. Die wird schlangentypisch im ganzen runtergewürgt und dann ein paar Tage verdaut, bis hinten was rauskommt. Das macht man weg, fertig. 

Lebende Mäuse würde ich zwar für spannender halten, ist aber nicht empfohlen, da die Maus im Abwehrkampf die Schlange verletzen könnte. Also hält man sich die Mäuse im Gefrierfach. Und damit nicht aus Versehen welche im Gulasch landen, steht auf der Packung ganz deutlich, dass sie für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind.

Da lacht sie noch, die Maus.

Innendrin: Ein Massengrab.

Nichts für Veganer.

Die Betriebskosten sind wirklich sehr niedrig. Neben den armen Mäusebabys fallen nur Ausgaben für die Holzschnitzel an, die man einmal im Monat wechselt. Dazu täglich ein frischer Wassernapf zum baden und trinken, und ein bisschen Strom für die Wärmematte (statt Wärmelampe). 

Dafür hat man dann ein Haustier, das im Gegensatz zu den anderen zwei mal keinen Lärm macht. Und es haart nicht ... und naja, macht auch sonst nicht viel, zugegeben ... eigentlich gar nix, außer schlängeln ... ist aber trotzdem irgendwie faszinierend.

Sonntag, 15. November 2015

Delmar in der Wüste

Endlich der erste Regen. Am Donnerstag sah es duster aus, gefolgt von kräftigen Wolkenbrüchen. El Niño wird uns hoffentlich noch mehr davon vorbeischicken.


Auch unser oberster Bestimmer fand das schön und hat seinen Clan zum Nach-dem-Regen-Picknick in der Wüste versammelt. Klassische Beduinenküche, nur reichhaltiger. Vermutlich hatten die Frauen ihre eigene Decke.


Am Freitag dann wieder Sonne satt bei kühleren Temperaturen und glasklarer Luft. Wir sind mit Delmar, unserem Kurzzeitgast aus Charlotte, North Carolina, in die nahe Al Qudra Wüste aufgebrochen.

Delmar und Kamelknochen

Eine neugierige Oryxantilope

Aufgescheuchte Gazellen

Kamelfarm bei uns in der  Nähe

Delmar kenne ich seit fast 20 Jahren aus unserer USA-Zeit. Ein sehr interessanter Mensch, anders als die anderen. Kein typischer Ami, sondern weitgereist in 90 Länder. Damals schon eine Celebrity in Charlotte, gibt es nun sogar einen Film über ihn. Gerade ist er auf den Weg in den Iran via Oman.

Eine recht interessante Personenbeschreibung gibt es hier:
http://www.charlotteobserver.com/living/article9025394.html


Samstag, 7. November 2015

Berg Heil!

Am Freitag war die Besteigung des Jebel Ghaweel geplant, nahe Wadi Ray im Oman. Für den dortigen Grenzposten benötigte man bisher nur den Reisepass. Völlig unerwartet ist nun die Grenze dicht, und man muss mit einem Riesenumweg über Al Ain das komplette Visa-Prozedere machen. So ein Mist. Auch Zutexten und das Ausspielen der Germany-Karte hilft nun nichts mehr.

Berge gibt es genug, also haben wir uns einen anderen ausgesucht. Zu Ehren des Erstbesteigers heißt er nun Jebel Danny. Das Wetter: Sonnig und trocken, um die 30 Grad, leichter Nordwind.

Farbenfrohes Hadschar Gebirge

Ein Paradies für Geologen

Der Berg ruft

Nix Alpenverein hier

Am Hillary Step

Keine Alm weit und breit

Weil er da ist!

Schöne Aussichten


Sonntag, 1. November 2015

Happy Endings

Ob der Schweiger-Film ein Happy End hatte, können wir nun doch nicht sagen. Ein Blick auf die Rezensionen hat genügt, um unseren Plan zu Gunsten von Everest zu ändern. Der hat zwar kein Happy End, ist aber trotzdem sehenswert. Das Timing war nebenbei optimal, denn nächste Woche will ich auf einen Berg im Oman klettern. Da kommt so ein Katastrophenfilm gerade recht.

Eine ganz andere Art von Happy Ending gibt es, wenn man sein Auto in bestimmten Vierteln parkt, z.B. dort wo viele Business-Hotels stehen. Das Auto wird flugs mit Visitenkarten verziert und sieht nach kurzer Zeit so aus:


Klar, es geht um "Massage". Die wird auch irgendwie gemacht, aber am Ende kommt die Frage: "Is there anything else I can do for you, Sir?" Da ist es doch praktischer, wenn auf dem Kärtchen gleich nur die Telefonnummer steht und sonst nichts.


Mehr geht nicht: Fünf Sterne, VIP, Everything! Aber welches englische Four-Letter-Word mit S passt in den Kontext? Ich komm nicht drauf.


Und da es in einem islamischen Land selbstverständlich keine Prostitution gibt, werden Gegenmaßnahmen damit begründet, dass diese Massage Parlours wegen "inadequate qualifications" schlecht für die Gesundheit sein könnten. Ach was!

Abgesehen von keinen Nutten gibt es hier nämlich auch keine Schwulen, Lesben, Alkoholiker, Bettler und Junkies, und keinen Sex vor der Ehe. Dabei stehen Kondome und Gleitcremes im Supermarkt gleich neben der Zahnpasta, und jeden Abend steppt der Bär in den Klubs.

Die Realität sieht also anders aus und ist so normal, wie es sich für eine Stadt wie Dubai gehört. Gut zu wissen, dass auch die Scharia im richtigen Moment mal wegsehen kann.

Woher ich das weiß mit der Massage? Selbstverständlich nicht aus eigener Anschauung, sondern von meiner Lieblings-Facebookgruppe Green Community Ladies, dem Forum für hysterische Hausfrauen aus dem Teletubbieland.


Lovely Eva hat's geklärt, aber solch unverschämt kritische Stimmen werden bei diesen Desperate Housewives ruck-zuck weggebissen. OMG!