Samstag, 28. April 2018

Der Louvre in Abu Dhabi

Auch weltberühmte Museen funktionieren offenbar gut nach dem Franchise-Prinzip. Im Falle des Louvre macht das Sinn, denn im Keller lagern hunderttausende Exponate, die nur selten ein Mensch zu Gesicht bekommt. Da sollte genug Brauchbares für zehn weitere Museen dabei sein.

Angefangen hat man mit einer Zweigstelle in Abu Dhabi, gebaut auf dem Saadyat Island, das einmal die Kultur- und Museumsinsel des reichsten Emirats der UAE werden soll. Auch hier hat die Weltfinanzkrise für jahrelange Verzögerungen gesorgt, und so ist vom Guggenheim-Museum auch heute noch nichts zu sehen. 

Immerhin, das Louvre Abu Dhabi steht, es ist die neue Top-Attraktion in Abu Dhabi, und man darf davon ausgehen, dass die Lizenzrechte für den Namen "Louvre" die aktuellen Baukosten um ein Vielfaches übersteigen. 

Wir haben den lange aufgeschobenen Besuch des Museums mit einer kurzen Wochenendflucht aus Dubai kombiniert, sind in einem netten Hotel in Abu Dhabi abgestiegen, hatten einen schönen Abend (mit leckerem Leffe-Dunkelbier vom Fass in einem belgischen Cafe), um uns am nächsten Tag in aller Ruhe der Kunst und vor allem der spektakulären Architektur des Museums zu widmen. Im Internet ist diese bereits ausreichend gewürdigt, ein paar Schnappschüsse sollen hier genügen. 





Der Bau ist wirklich phantastisch, als wäre ein Ufo mitten im Arabischen Meer gelandet. Die Exponate sind - wie man's vom Louvre-Original gewohnt ist - meistens alt bis uralt, dafür aber in tadellosem Zustand und sehr ansprechend präsentiert. Man hat die Sektionen nicht nach Erdteil bzw. Kulturen gegliedert, sondern nach Epoche. Innerhalb einer Epoche wurden die Errungenschaften der Kulturen dann vergleichend nebeneinander präsentiert, interessant!




Trotz der schönen Kunst geht dieses museumstypische Herumstehen bei mir immer voll auf die Kondition bzw. ins Kreuz. Rast und Stärkung fanden wir gleich nebenan im Museumscafe mit einem saftigen Burger aus Kamelfleisch (sehr gut!) und einem recht edlen Salade niçoise. Nicht unbedingt Kunst, aber doch solides Kunsthandwerk.


Gleich danach erfolgte der Rücksturz zum Planeten Dubai. Es war ein schöner Ausflug, ich hab mal wieder was im Blog zu berichten, und nun muss die liegengebliebene Arbeit eben jetzt am Samstag nachgeholt werden.

Freitag, 13. April 2018

Tja, Sendepause...

Es ist nicht so, dass in den vergangenen Wochen nichts passiert wäre, im Gegenteil. Aber halt nichts, worüber sich berichten lohnt, oder weil schon berichtet wurde. Kurzer Abriss:

Über Ostern haben wir Tochter Nr. 1 in Groningen (NL) besucht, wo sie studiert. Schöne Studentenstadt, typischer Hansestil der Flachländer. Ansonsten nicht weiter spektakulär. Kurz vorher kam Tochter Nr. 2 aus New York rübergejettet, weil sie die Kälte satt hatte. Nach einer zu kurzen, aber schönen Woche mit ihr flog sie zurück in noch größere Kälte. Jetzt sieht man sie wieder beim Eisfischen.

Der Sohnemann hat ein achtwöchiges Experiment in einem deutschen Internat hinter sich: Er fand Dubai schon lange nur noch scheiße - seine Worte, "alles scheiße hier, ich hau ab!" tagaus, tagein - und hat sich in den Kopf gesetzt, dass in Deutschland alles besser wäre. Mannomann, hat der sich aber schnell korrigiert. Nicht, dass wir ihm das nicht vorher auseinandergesetzt hätten, aber wer notorisch beratungsresistent ist, muss eben fühlen statt hören. Nun ist er bekehrt und die Bude rockt wieder täglich vom Gitarrenlärm. Eine teure Eskapade, aber immerhin heilsam.

Daheim in Dubai hat schon unser Besuch auf uns gewartet, der die Burg während unserer Abwesenheit in Beschlag genommen hatte. Wir hatten eine sehr schöne Zeit zusammen und einige größere Touren in Wüste und Wadis unternommen, die aber schon im Blog beschrieben sind. Danke für euren Besuch (und die viele Schoki), es war wirklich sehr nett!

Ansonsten: Mein Projekt in Abu Dhabi erschlägt mich gerade mit Arbeit, und ich habe kaum Zeit für andere Dinge. Die Wochenenden sind einigermaßen entspannt, aber relativ ereignislos. Also mal sehen, ob hier noch was kommt - es kann dauern.