Hier haben wir mittlerweile einige Fortschritte gemacht: Es gibt zum einen die Art Dubai, eine jährliche Kunstmesse, bei der internationale Galerien vertreten sind, sowie das damit verbundene Rahmenprogramm, die Art Week. Zum anderen hat sich im Industrieviertel Al Quoz eine junge Szene etabliert, wo lokale und internationale Künstler für (fast) jedes Budget etwas anzubieten haben. Auch zwei Kleinkunsttheater mit lokalen Ensembles und internationalen Stücken gehören dazu.
Wir haben uns das alles mal genau angeschaut. Zuerst die Art Dubai: Sie ist in zwei Teile gegliedert, Contemporary und Modern. Grob gesagt ist ersteres aus diesem Jahrhundert, und letzteres aus der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts.
Es gab aber nicht nur minimalistisches Gekritzel sondern auch opulente, krasse und amüsante Stücke:
Nichts davon konnte oder wollte ich mir wirklich leisten. In der Modern-Abteilung fand ich dann die für mich ansprechenderen Stücke, wie diese beiden Tantra-Gemälde (nein, nicht South Park) von G. R. Santosh. Der Marktwert liegt bei ca. 50,000 USD pro Bild.
In der Alserkal Avenue geht es lockerer zu, der Eintritt ist frei, die Atmosphäre entspannt, und die allgegenwärtigen Food Trucks machen den Hatsch von Galerie zu Galerie erträglich.
Auch hier alles topmodern, very contemporary, und für den Laien schwer zu sagen, was mal an Wert gewinnen und was doch nur angemaltes Klopapier bleiben wird. Es gibt jedoch auch Werke längst etablierter Künstler zu sehen bzw. zu kaufen. Bei unserem Lieblingsstück an diesem Abend, einer Originalfotographie von Nick Brandt für 40,000 USD, mussten wir leider passen.
Gelungen fand ich außerdem dieses Wandgemälde eines syrischen Künstlers.
Die Ausstellungen wechseln ab und zu, und daher lohnt es sich, dort regelmäßig vorbeizuschauen. Vielleicht entdecke ich ja mal ein Stück, das mir nicht nur auf Anhieb gefällt sondern auch bezahlbar ist. Ich bin doch kein Scheich mit Ölquelle und Rennkamel!
Auch bei den Nachbarn schläft man nicht: In Sharjah, das Emirat nördlich von Dubai, findet regelmäßig die international angesehene Sharjah Biennale statt. Und in Abu Dhabi soll demnächst dann endlich mal der lang angekündigte "Louvre Abu Dhabi" aufmachen. Kunst ist eben auch nur ein Franchise-Unternehmen, genau wie McDonald's. Nur aus dem Guggenheim-Museum wird wohl nichts mehr werden.
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