Dienstag, 26. Juli 2016

Schon wieder Sommerpause

Letzte Meldung zum Ende der dritten Saison. Es wird Zeit, von hier abzuhauen und sich mit der Familie an kühlere Orte zu begeben. Das Bild zeigt, was ich meine:


Und das als Schattenparker, wohlgemerkt! Klassischer Hitzestau im Carport, das Auto hatte quasi einen Sonnenstich. Erst auf der Straße hat sich die Anzeige dann auf erfrischende 46 Grad zubewegt. Den passenden Song zu der Hitz gibt es hier: https://youtu.be/-0WT4SnsffQ, aber es werden wohl nur bestimmte Leser*_Innen aus der Pfalz den Text verstehen können.

Drei Jahre Dubai-Blog habe ich durchgehalten, und für ein viertes Jahr wird es wohl auch noch reichen, dann vielleicht mit weniger Einträgen. Die Gelegenheiten, neue Dinge zu erleben, über die es sich auch zu berichten lohnt, gehen eben asymptotisch gegen null, wenn man nur lange genug an einem Ort lebt. Die Dubai Bucket List sollte aber noch für einiges gut sein, also abwarten.

Einen schönen Sommer, bis September dann! Und bis dahin am besten mal keine Nachrichten mehr schauen.

Dienstag, 19. Juli 2016

Heiße Reifen

Es ist Juli, die Familie ist vor gut einer Woche abgereist, und der Kühlschrank spiegelt das sommerliche Bachelor-Dasein wieder - Gemüse raus, Bierdosen rein. Was soll man am Wochenende tun, bei 40 Grad im Schatten, wenn man mal raus will? Na klar: Mit dem Porsche auf die Rennstrecke, zum Track Day! Das stand schon viel zu lange auf meiner Dubai Bucket List.

Gleich in der Nachbarschaft, im neuen Stadtteil Motor City, gibt es nämlich einen netten Rundkurs, das Dubai Autodrome. Nicht vergessen: Dubai ist ein großer Spielplatz für kleine Expats. In diesem Autodrome kann man alle möglichen Sachen buchen, Experiences genannt. Alles teuer, aber wo hat man das sonst schon.

Zuerst mal ein Bild von meinem RidePorsche Cayman 987c, das Original mit seltener Handschaltung und auch ansonsten komplett barebone. Gekauft 2013, seitdem 50,000 km runtergerissen, jede Fahrt ein Vergnügen, dabei sparsam, extrem zuverlässig und absolut alltagstauglich. Mythos Porsche eben.


Mit 245 PS und dem manuellen Getriebe lässt mich jeder Golf GTI mit DSG problemlos an der Ampel stehen. So schnell kann ich gar nicht schalten. Aber wenn dessen Fahrer morgens in die Garage kommt, dann steht da immer noch bloß ein Golf. Bei mir: Das schönste Auto der Welt! Ja, so ist das, keine Diskussion. Ich will gar nicht angeben, ich bin einfach aufrichtig begeistert von dieser perfekten Fahrmaschine.

Zurück zur "Experience": Der Track Day war in Wirklichkeit ein Track Evening, mit drei mal 20 Minuten auf einem Flutlichtkurs von 2.5 km Länge. Zu Beginn gab es ein kurzes Briefing und zwei Runden hinterm Safety Car. Danach ging's aber ins Eingemachte, und dreimal 20 Minuten hieß dann dreimal durchgeschwitzt, trotz total sissimäßig eingeschalteter, PS-killender Klimaanlage. Volle Konzentration, Reduktion auf die Reflexe, Adrenalin-Rush, Endorphin-Ausschüttung, grenzdebiles Dauergrinsen. Danach war ich platt.


Man muss dazusagen, dass das Event sehr diszipliniert und nach klaren Regeln ablief. Wir Novizen durften nur auf der langen Geraden überholen, Driften und andere Stunts waren verboten. Die Auslaufflächen in den Kurven sind sehr großzügig bemessen. Wenn es einen doch mal aus der Spur trägt, dann ist genug Platz vorhanden. Wer trotzdem an die Bande knallt, ist ein Depp.

Insgesamt also kein Vergleich zu dem, was sich auf dem Nürburgring bei den sogenannten "Touristenfahrten" abspielt, siehe z.B. dieses Horrorvideo. Alles im grünen Bereich hier bei uns, vielleicht mit Ausnahme der Öltemperatur.

Spaß und Herausforderung blieben trotzdem mehr als genug. Die Konkurrenz an diesem Abend:


sowie diverses Gekröse in meiner Liga: Porsche 911 S, Audi S3, BMW M3, Golf R, außerdem einige nicht weiter erwähnenswerte japanische Reiskocher.

Und natürlich hat sich während der Drehzahlorgie bestätigt, was Cayman-Piloten ohnehin wissen: Optimale Gewichtsverteilung dank Mittelmotor direkt hinterm Fahrer, noch vor der Hinterachse, ganz tief unten. Niedriger Schwerpunkt, perfektes Handling in den Schikanen. Genau das ist es, was bei diesem Kleinod deutscher Ingenieurskunst den Spaß bringt. Nicht vmax, sondern die Drehfreudigkeit, der lineare Durchzug und die Straßenlage.

Auf der Geraden hatten ich und meinesgleichen gegen Ferrari & Co natürlich null Chancen, da sieht man nur noch das fotogene blaue Feuer im Auspuff. Durch die Kurven und Schikanen blieb ich dem F12 dann aber dicht auf den Fersen, und das will verdammt was heißen. Bin stolz auf mich!


Komplett vergessen kann man die ganzen Muscle Cars. Die können nur schnell geradeaus fahren. Auch Corvette, M3 und Golf R waren nur auf der Geraden richtig flott. Beeindruckt hat mich der Audi S3 mit seinem Quattro-Antrieb, ein Riesenvorteil.

Zwei der Wagen haben es nicht überlebt und mussten abgeschleppt werden: Ein ziemlich neuer Mini (BMW!) und ein Reiskocher. Unfälle gab's keine, nur der übereifrige Nissan GTR flog öfters mal aus der Spur. Das kommt davon, wenn man einen zu dicken Hintern hat, und dann noch das ESP ausschaltet.

Alles in allem ein Riesenspaß mit dem Cayman. Die S-Version mit PDK wäre jetzt auch nicht schlecht... Egal, das muss wiederholt werden, dann in der Advanced-Gruppe, und natürlich direkt vor dem nächsten Reifenwechsel.

Montag, 11. Juli 2016

Snoopy Hang On

Das Wetter hält einen drinnen gefangen, der Vitamin-D-Spiegel sinkt. Draußen ist strahlender Sonnenschein, man möchte raus und was tun, aber kaum macht man einen Schritt vor die Tür, trifft einen der Schlag und man taumelt zurück ins klimatisierte Haus. Außer schwimmen im Pool geht zur Zeit nicht viel outdoors. Zweimal am Tag mit dem Hund die Runde im Park drehen ist wie Kreislauftraining einschließlich Saunagang. Danach hängt meine Zunge mindestens so tief wie bei Sammy.

Übers Wochenende aber sind wir spontan der Affenhitze der Westküste entkommen und haben uns in die Affenhitze der Ostküste begeben - zu Snoopy Island ins Sandy Beach Hotel, mal wieder. Der indische Ozean bei Fujairah ist zwar auch nur eine trübe Badewanne um diese Jahreszeit, aber ein bisschen schnorcheln geht immer. Es gibt sogar einen Tote-Meer-Effekt: Der Auftrieb ist stark genug, dass man auch ohne Schwimmweste an der Oberfläche klebt.

Wir hatten ein gemütliches Chalet

Wasser, Strand, Strandbar, Bier

Gelassenes Gleiten und Gucken

Korallenstillleben mit Seeigel

Fischlich gab's natürlich auch

Um den Rückweg etwas interessanter zu machen, haben wir ein Stück Autobahn mit einem Wadi-Track getauscht und sind offroad gegangen. Die Strecke kennen wir schon von 2007, als es noch nicht so viele Luxus-Datschen der Einheimischen in den Berghängen gab. Wäre ich ein solcher Reich-Scheich, würde ich mir dies aber wohl ebenso gönnen, denn dort ist es kühler und trockener.

Das Video vom Track ist nicht weiter spektakulär. Interessant ist die verwendete Bildstabilisierung Hyperlapse von Microsoft. Diese gleicht das Gewackel, das durch den holprigen Track entsteht, super aus. Statt der Umgebung wackelt eben die Motorhaube. Die Algorithmik dahinter ist nicht trivial.


Sonntag, 3. Juli 2016

Gurkengefahr

In unserer Gulf News finden sich immer wieder farbenfroh geschriebene Artikel mit geradezu subversivem Humor.


Wie konnte das passieren? Gibt es keine Ziegen mehr, weil sie alle eingesammelt wurden, um dem Sultan sein 1000-Zimmer-Palast in Ankara zu bevölkern? Oder ist der Mann vielleicht ein Veganer, darf also nur mit Obst und Gemüse?

Immerhin könnten sich gewisse Teile des katholischen Klerus ein Beispiel nehmen und es auch mal mit Gurken versuchen. Aber aufgepasst, immer auf die Frische achten!