Donnerstag, 27. November 2014

Ein grantiger Dinosaurier

Noch schnell ein Eintrag, dann ist Winterpause bis nach den Feiertagen (ich bin auf Reisen).

Auf einem kurzen Wüstentrip hinterm Haus kam uns eine Dornschwanz-Agame in die Quere. Nicht schön, aber selten. Eine echte Urzeitechse, am Schwanz kann man es erahnen.

Sieht überfahren aus, ist sie aber nicht.

Schade, dass wir keinen Salat dabei hatten.

Lauf, Dino, lauf!




Dienstag, 25. November 2014

Hilfe, der TÜV kommt...

Schock für Bulldog the Jeep und für mich. Er war fällig fürs Vehicle Testing, damit die Zulassung verlängert werden konnte. Dass es nicht einfach werden würde, war mir klar - geendet hat es aber mit einem totalen Desaster.

Grund: Die Regeln wurden offenbar verschärft. Was letztes Jahr noch Kleinigkeiten waren, sind jetzt Major Faults, und viele der Tuning-Umbauten brauchen nun eine Genehmigung der Verkehrsbehörde RTA.

Zu allem Übel gibt es nun ein vernetztes System, mit dem jede Prüfstelle die Test-Ergebnisse aller anderen Stellen einsehen kann. Es nützt also nichts mehr, wenn man es einfach mal da oder dort probiert, bis es passt. Verdammtes Internet.

Wir werden hier noch Zustände wie mit dem deutschen TÜV kriegen. Einerseits ist das gut, sozusagen ein Zeichen einer sich entwickelnden Zivilgesellschaft. Andererseits geht damit wieder ein Stück vom Wilden Osten verloren, im selben Maße wie Zäune, Grenzposten zu Oman und befestigte Straßen in der Pampa zunehmen. Schade.

Also: Tschüss Bulldog. Letzes Wochenende an einen Bastler verkauft. Hat Spaß gemacht.


Und hier: DER NEUE. Die etwas zivilere Variante. Weit besser in Schuss. Nicht ganz so hochgebockt, nicht ganz so krasse Reifen, weniger Body-Mods. Fährt aber auch super.


Das wird dann Lenas Auto für den Schulweg. Wenn sie mal dran denkt, sich für die Fahrstunden anzumelden...

Sonntag, 16. November 2014

Drachenmarkt

Der Name Dubai kommt bekanntlich von "Do Buy!", wörtlich "Tue kaufen!". Deshalb gibt es hier viele und große Shopping Malls. Eine der verrücktesten ist der Dragon Mart wo ALLES verkauft wird, was das Reich der Mitte so herstellt - eine Art materialisiertes Alibaba.

Dort kommt der Wahnsinn des globalisierten Konsums besonders schön zum Vorschein, finde ich. Wobei ich zugeben muss, dass ich für bestimmte Dinge ganz gerne dort hin pilgere. So zum Beispiel kürzlich auf der Suche nach einem neuen Wasserhahn für die Küche. Ungefährer Dialogablauf:

"Wieviel für die Garnitur hier?"
"Sir, 120 Dirham bloß, Sir!"
"Okay, Ich nehm's."
"Aber ich geben für 100, Sir."
"Prima, danke - Oh, ich brauche noch einen Schlauch für die Dusche. Wieviel?"
"20 Dirham, Sir!"
"Danke, passt!"
"Ich geben gratis für Sie, Sir!"

Der Verkäufer hatte entweder Mitleid oder war noch schlechter im Verhandeln als ich. Ich fühlte mich dabei etwas an die eine Szene aus "Das Leben des Brian" erinnert.

Der Komplex hat die Form einer Raupe, die wohl ein Drachen sein soll, ist 1,2 km lang und mit tausenden Shops bestückt. Meistens ist es der übliche chinesische Kram, oft aber auch genau die Sachen, die - mit anderem Label - woanders das Vielfache kosten.

Der Komplex wird gerade massiv erweitert.

Der chinesische Drache umschlingt die Welt.

Die Pforten zur Konsumhölle.

Locals mögen das.

Was hübsches für die Eingangshalle?

Krimskrams bis zum Abwinken.

Auch hübsch.

Es gibt wirklich alles, man muss es nur finden.

Richtung Werkzeugabteilung wird es interessanter.

Samstag, 8. November 2014

Meine Baustelle

Für Technikaffine heute ein kurzer Einblick in "meine" Baustelle am Flughafen in Abu Dhabi. Sie macht Fortschritte, aber wie bei allen Großprojekten zeichnen sich erste Verzögerungen beim Bau ab, die dann auch unseren Projektplan durcheinander bringen.

Es sind täglich ca. 15,000 Arbeiter auf der Baustelle. Den letzten LTI (Lost Time Incident - Zeitverlust durch einen Arbeitsunfall) gab es vor über 60 Mio. Arbeitsstunden. Das ist beachtlich - wenn man dem glauben darf - und das Gegenteil von dem, was man vom WM-Bau aus Qatar hört.

Ein aktuelles Satellitenbild auf Google Earth. Die Distanz zwischen Baustellenbüro und Anlage beträgt ca. 1 km.


So heißt das Projekt. Das Gebäude wird Museum genannt und beherbergt Demo-Aufbauten von diversen Anlagenteilen.


Im Bauch der Anlage herrscht das übliche organisierte Chaos. Im Bild eine Lay-Down Area, darüber unsere Plattformen.


Dieser deutsche Ingenieur hat natürlich alles unter Kontrolle ...bis jetzt. Irgendwann kann er mit seinem Kram einziehen.


Riesige Strukturen und Materialschlachten überall. Hier ein bisschen Bau-Ästhetik.


Mein sub-suboptimales Baustellenfahrzeug. Beim Baum links im Bild hat sich wohl jemand einen Halloween-Scherz erlaubt.


Es ist immer noch Platz für ein liebevoll gepflegtes Kräutergärtchen in der Nähe der Kantine.


Unser Kunde kann sich diesen Pseudo-Zen-Vorgarten an seinem Baucontainer natürlich leisten. Wir nicht.


Putzige Schilder. Das Health & Safety Reglement ist extrem strikt, und das ist gut so. Das hier ist nicht Doha!


Einige sind handgemalt, Acryl auf Holz. Sollte man eigentlich sammeln, diese Splatterkunst.


Man kann nicht oft genug darauf hinweisen. Je mehr es von diesen Schildern gibt, desto besser.


Hier eine Variante in sechs Sprachen. Trotzdem kapieren es nicht alle.