Freitag, 29. November 2013

Schlamm statt Sand

In der Wüste hatte es letzte Woche kräftig geregnet, also sind wir mal wieder rein. Aus Sand wurde Matsch, und der verhält sich beim Dune Bashing ganz anders. Alle (außer einem!) blieben stecken, jeder durfte buddeln. Am Ende war's dann plötzlich Nacht, und wir haben es gerade so noch rausgeschafft. Beim BBQ daheim haben wir uns erholt.

Zu Beginn geht alles leicht.

Die Wüste blüht.

Zweieinhalb Tonnen von Conny satt aufgesetzt.

David zieht Goliath (Fred den Matthias)

Nach zwei gerissenen Bergegurten...

...erholen wir uns beim Picknick.

Es wird schnell dunkel, nichts wie raus!

Einer kommt immer durch: The Bulldog!

Tja, die Kiste heißt so: Bulldog. Im Offroad-Club haben sie Namen für ihre Fahrzeuge, und mit denen sind sie in der clubeigenen Werkstatt nun mal bekannt. Ich hab das nur vom Vorgänger übernommen... Gespräche laufen ungefähr so: "Salam, Omar, ich bring mal gleich Bulldog vorbei." - "No problem my friend, müssen wir noch Gaszug einstellen, Habibi, alles klar!" Wie wenn man ein Kind zum Arzt bringt.

Donnerstag, 28. November 2013

Oh diese Expo-Hysterie

Wie erwartet hat Dubai die Expo 2020 an Land gezogen. Hier gab es einen Riesenhype um die Sache, als hätte man Olympia und die Fussball-WM gleichzeitig gewonnen. Typisch für eine Stadt, die jedes Event aufbläst bis zur Lächerlichkeit - und damit letztlich nur die eigenen Minderwertigkeitskomplexe zeigt.

Gestern abend, gleich nach der Frohen Botschaft aus Paris, hat unser Charismatic Ruler (guckt mal wie er sich freut) verkündet, dass die Schulen heute zu bleiben und ein 6-Tage-Wochenende bekommen. Am Montag ist eh Nationalfeiertag, da hat sich das angeboten. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren zum Camping in die Wüste, Wadis und Berge.

Ich brauch keine Expo, aber das darf man nicht laut sagen. Completely Overrated. Mit dem Hype wachsen die Blase und die Mieten, aber nicht die Substanz. Wer kann sich noch an die Expo in Hannover erinnern? War auch kein Big Deal, damals in 2000, hat einfach nur gut geklappt. Wenigstens könnte Dubai nun den Ausbau des neuen Flughafen in Jebel Ali weitertreiben. Soll ja ein Riesending werden, sozusagen mein letztes Projekt vor der Rente.

Dienstag, 26. November 2013

Musik in Dubai

Neben den üblichen "Top Acts" wie Alicia Keys, Depeche Mode oder Tom Jones gibt es auch ein kleines, aber feines Kammerorchester: Das Dubai Chamber Orchestra. Die gaben am letzten Wochenende ihr Herbstkonzert in den Räumen der evangelischen Kirche, und der Besuch war es wert.

Besonders schön fand ich auch manche Namen der britischen Künstler in diesem Ensemble: Barnaby Priest, Amelia Thorne, Imogen Lillywhite, Jennifer Cuthbertson. Das erinnert an zwei Dinge: Die Schinken von Charles Dickens, und "Die Inhaltsangabe" von Loriot.

Dann gibt es noch die Dubai Singers samt Orchester, die an Nikolaus ihr Konzert geben. Conny zieht genau an dem Tag eine Gegenveranstaltung mit den Mädels auf. Hier ein Paparazzi Shot von den Proben zum Adventsgottesdienst:


Man sieht, es gibt nicht nur Kommerz und Konsum in Dubai, sondern auch ein bisschen Kultur.

Donnerstag, 21. November 2013

Da regnet es mal ein bisschen...

...und schon macht die Schule dicht. Heute gab es den ersten nennenswerten Regen und es bricht die übliche Hysterie aus. Viele Autofahrer wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Schleichen z.B. links auf der Autobahn mit 60 und Warnblinker, damit man auf keinen Fall erkennen kann, wohin sie fahren wollen. Nicht, dass die Hirnis bewusst langsam fahren - weil sie z.B. informiert wären, dass beim ersten Regen die Straßen besonders rutschig sind vom aufgeweichten Sandstaub - nee, weil sie einfach nix wissen. Gar nix. Und nicht mal das wissen sie...

Weil nachmittags irgendwo ein Sturm gemeldet war, hat das Government gleich früh beschlossen, den Unterricht zu beenden und alle nach Hause zu schicken. Es gab dann geschätzte fünf Millimeter Regen im Lauf des Tages, und von stärkerem Wind keine Spur. Na wenigstens hat's den Kindern gefallen.

Freitag, 15. November 2013

Dubai ist ein Spielplatz

Und deshalb gibt es für die Jungs ein neues Spielzeug:


Ein Cherokee XJ von 1997 mit 330,000 km auf der Karosserie. Zweiter Motor, die praktisch unkaputtbare 4.0l Maschine mit 180hp und knapp 300 Nm. Leicht, schön kurzer Radstand. Ein echter Klassiker, getuned für die Wüste - mit einer ellenlangen Liste von Modifikationen, speziell bei Federung, Querlenker, Aufhängung, Kühlung und natürlich der Bereifung. Miserables Handling auf der Straße, aber eine Riesengaudi in den Dünen. Heute mit Carl ausgetestet - er ist begeistert. Er fährt das Ding selbst und hat sich auch gleich ordentlich eingegraben. Eine kurze Fotostrecke:

Besuch auf der Kamelfarm

Mal wieder eine Fahrstunde

Nie in der Senke stehenbleiben...

Montag, 11. November 2013

Hausaufgaben für Eltern

Carl hat seit einiger Zeit jegliche Quasselhemmung in englischer Sprache verloren und textet alle mit seinen paar Brocken Englisch zu, die es aushalten. Dies auch im Beisein von Geschwistern und Eltern, und das ist sehr gut so. Einer seiner ersten Sätze, vor Wochen schon zu seiner Sprachlehrerin Ms Allison, war: "But your German is not so good". Da brechen alle Dämme, man muss ihn gern haben. Wir sind jedenfalls sehr froh darüber, und die Lehrer auch.

Das englisch-amerikanische IB Curriculum an der Greenfield Community School unterscheidet sich schon überraschend stark vom deutschen Schulsystem. Wo vermeidbar, wird nichts mehr auswendig gelernt, sondern Fähigkeiten gelehrt, sich Informationen zu beschaffen, zu strukturieren und darzustellen. Das artet dann öfters mal in Projekte aus, bei denen die ganze Familie beteiligt ist: ... wir basteln eine menschliche Zelle mit Dingen aus der Mülltonne und schreiben dazu einen Essay über die Zellkomponenten und deren Funktionen ... wir backen ein Brot und sollen dazu das Rezept erstellen, erklären, präsentieren und noch einen Film dazu drehen ... mit Conny in der Regie, die Töchter in der Maske und ich an der Kamera, Ganz nebenbei habe ich gelernt, wie man so was mit MovieMaker etc. macht. Hier das Ergebnis (http://youtu.be/rTKHFaN-yzY):


Manchmal ist das echt zu viel. Selbst Mathe, in Europa als Exakte Wissenschaft klassifiziert, verkommt hier zur Interpretationssache in manchen Aspekten. Mit dem Benotungssystem komme ich dann überhaupt nicht mehr klar. Selbst Johannas Mathelehrer "could not disagree" auf meine Vorhaltungen. Aber er darf es halt nicht laut sagen.