Wenn man gerade überarbeitet ist und ein Wochenende vor sich sieht, an dem man ja doch nur wieder am Schreibtisch sitzt, um Projekt- oder Schulkram zu erledigen, dann hilft nur eines: Alles hinschmeißen und abhauen! In einer halben Stunde war der Jeep mit dem Campingzeug gepackt, und in einer weiteren Stunde waren wir draußen an unserem Lieblingsplatz. Ganz allein, nur wir zwei und der Hund. Keine Kinder, keine Freunde, kein Gequatsche, nur die Stille und die Sterne über uns. Manchmal braucht man das.
Gehörig Aufregung gab es kurz nach Sonnenuntergang: Aus dem Nichts stand plötzlich eine Kamelherde vor unserem Platz. Diese lautlosen Anschleicher! Sammy ist sofort losgerannt und seiner inneren Bestimmung gefolgt: Die Herde beisammen halten (Video). Den Job hat er innerhalb kurzer Zeit sauber erledigt, wie das zweite Bild zeigt.
Dann wollte Sammy die Herde am Weiterlaufen hindern und sich mit dem Leitkamel angelegen. Dem wurde das schnell zu bunt, und Sammy hat einen Tritt kassiert. Glück gehabt, hätte auch schiefgehen können. Nach Sammys Rückzug hat die Chefin die nächste Düne erklommen, einen Weg ausgesucht und die Gruppe mit der kameltypischen Gelassenheit und Grazie weitergeführt.
Es war sehr interessant, das Sozialverhalten der Herde mit ihren vielen Jungtieren zu beobachten. Ich sag ja schon länger: Ich möchte mal als Kamel wiedergeboren werden. Das reicht völlig! Schließlich sind wir alle Sternenstaub, und warum sollten sich die Atome meines Kadavers eines Tages nicht zu einem Dromedar in Dubai neu konfigurieren?
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