Sonntag, 1. Januar 2017

Na dann, frohes Neues!

Weil ich vor einem Jahr mit meinem verhalten hoffnungsvollen Blick auf 2016 sowas von daneben lag, sollte ich diesmal besser gar nichts sagen. Außer vielleicht: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Oder: Die Menschheit ist dumm und bleibt es bis auf weiteres. Das bisschen Zivilisation, das wir mühsam zustande gebracht haben, ist ein dünnes Mäntelchen, unter dem ein böses Tier steckt.

Wahrscheinlich geht's mir so wie den meisten: Im Privaten gut, an der Weltlage verzweifelnd. In der Tat haben wir keinen Grund, uns zu beschweren. Alle gesund, gute Jobs, wir gönnen uns was, die Kinder machen sich, und sogar der Pubertäter hat manchmal lichte Momente. Da wäre es schön, wenn man ähnliches an der Gesellschaft beobachten könnte, aber leider ist zur Zeit meistens nur das Gegenteil festzustellen.

Wir werden viel Glück brauchen, und es wird wohl erst noch schlimmer kommen müssen, bevor es besser werden kann. Die Frage ist nur: Wie schlimm? Die vorhandenen Parallelen zu den Dreißigerjahren sind jedenfalls kein Anlass zur Beruhigung. Wir können als moralisch-rational handelnde Individuen einiges zum Besseren drehen, aber Typen wie Trump, Putin, Erdogan werden uns dabei nicht helfen - die haben eine andere Agenda, so gewöhnlich wie abstoßend: Macht und Geld. Und warum? Weil sie alle einen kleinen Schwanz haben, darum! Wollen wir wetten?

Dabei sind diese Egomanen, Psychopathen und Ziegentreiber ja mehr Symptom als Ursache für die gegenwärtige Entwicklung, auch wenn sie diese freilich verstärken: Hin zu Kleinstaaterei und Abschottung, Aufrüstung und Krieg, Diskriminierung von Minderheiten und blankem Rassismus, zur Eliten-Verachtung und Wissenschaftsfeindlichkeit. Hin zum Post-Faktischen eben, oder kurz: zur VERBLÖDUNG. Es wird noch lange dauern, bis dieser Trend überwunden sein wird. Was dazwischen liegt, ist unbekannt.

Jedenfalls kann ich mir nicht helfen mit meinem Pessimismus, sorry für die schlechte Stimmung hier im Blog. Soviel glücksbringende Silvester-Marzipanschweine kann man gar nicht essen wie es brauchen würde. Unser lokaler Supermarkt hatte deshalb ein neues Angebot in der Theke, und aus Marzipan war es sicher nicht:



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