Sonntag, 25. Dezember 2016

Weihnachtsgrüße

Wie schön, dass die Familie mal wieder komplett ist. Lena kam über die Ferien aus Norwegen angereist und hatte sogar ihren Schwiegersohnanwärter im Schlepptau. Wir unternehmen gemeinsam schöne Dinge bei bestem Wetter, es ist 25 Grad warm, das Meer ist frisch und klar. So muss es sein, denn echte Dubai-Profis bleiben hier!

Ein Tag am Meer

Christmas Eve: Gefüllte Truthahnbrust zum Bier

Keiner ist cooler als Carl mit seiner Jackson King V

Wie es sich gehört, gab es gestern vor der Bescherung ein Hauskonzert. Das mit Abstand kürzeste, das wir jemals hatten:


Außerdem, wie immer vor den Weihnachtsferien, war Conny mit dem Musikprogramm der Deutschen Schule mächtig im Stress. Der große Erfolg ihres Weihnachtskonzertes hat die Anstrengung jedoch wettgemacht. Ein Ausschnitt mit einem von Carls Kumpel Julian komponierten und arrangierten Lied:



Erholsame Feiertage und einen guten Rutsch!

Samstag, 17. Dezember 2016

Das Liwa-Video

Hier noch der Videoclip zum Wüstenausflug. Mangels nennenswertem Dune Bashing ist er zwar nicht sonderlich action-geladen, dafür aber ist die Musik umso fetziger.


Für den Videoschnitt habe ich zum ersten Mal Adobe Premiere Elements benutzt. Sehr zu empfehlen, viel Leistung fürs Geld. Außerdem intuitiv, musste nicht ins Handbuch schauen.

Wer wissen will, wie man's richtig macht, sollte sich diesen Clip eines lokalen Offroad-Klubs kurz reinziehen: https://youtu.be/HtwIq13u6LA. Rein fahrtechnisch komme ich da auch ohne einen völlig verbastelten Angeber-Wranger mit, mein alter Jeep Cherokee genügt dafür. Tolles Video aber! Eine gekonnt eingesetzte Drohne liefert schon schöne Szenen, vorausgesetzt man hat den Nerv, ständig mit dem Ding rumzumachen. Meine Phantom DJI steht schon lange in der Ecke, wer sie haben will soll sich melden. Ich hatte zwar fest vor, sie so richtig auszureizen, musste aber erkennen, dass mir das dauernde Auf- und Abrödeln zu sehr auf den Zeiger geht. Da war die Drohnenphase beendet, bevor sie richtig angefangen hatte.

Sonntag, 11. Dezember 2016

Im leeren Viertel

Mit dem National Day der Vereinigten Arabischen Emirate am 2. Dezember ist traditionell ein langes Wochenende verbunden. Wir sind zum Camping in eine der schönsten Wüsten der Welt gefahren: Der Rub al-Chali, arabisch für "Leeres Viertel". Diese größte Sandwüste der Welt ist nicht ganz ohne, aber glücklicherweise liegt die schöne Liwa-Oase mittendrin. Von dort aus haben wir uns hineingewagt und befanden uns wenig später in einer unglaublichen Landschaft. Nachts wurden wir mit einem phantastischem Sternenhimmel und klarem Blick auf die Milchstraße belohnt.

Am frühen Morgen liegt die Oase unter einer dicken Nebelschicht, die sich erst nach Stunden verzieht.



Wer für die GPS-Planung verantwortlich ist, fährt vor. Die anderen zögern noch, ob sie meiner Spur folgen wollen.



Die Restfamilie Kraus, leider ohne Lena, und unser sonniges Lager in der Mitte von Nirgendwo.



Eine Datsche mit Ziegenfarm inmitten der Sandfelder. Menschen und Dinge verdeutlichen die Größenverhältnisse.



Aufnahmen zum Sonnenuntergang. Diese Sandgebirge sind wirklich nicht leicht zu überwinden.



Unserem Lagerfeuer folgte eine kurze, ruhige Nacht und ein sehr stiller Sonnenaufgang.



Unten in der Sabkha ein Blick zurück vom Abstieg. Oben war unser Lagerplatz. Sicheldünen schmücken die Salzebene.



Montag, 5. Dezember 2016

In der Moschee

Ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste, Schulklassen und Prinzen ist die Scheich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi. Die größte des Landes, achtgrößte der Welt, modern und ziemlich prachtvoll. Sie ist geöffnet für jedermann, der Eintritt ist frei. 

Wie üblich sind einige Superlative aufzuzählen: Größte Moscheekuppel, größter Teppich seiner Art (5600 qm handgeknüpft), größter Kronleuchter der Welt, aus Bayern! Dazu mehr als ein Dutzend feinster Marmorsorten und sehr, sehr viel Blattgold. Trotzdem nicht protzig, finde ich.

Conny war vor einiger Zeit mit einer Klasse dort, brachte aber keine Fotos mit. Anlass genug für mich, mal in der Mottenkiste zu kramen und ein paar Bilder von 2009 zu entstauben. Ja ja, damals, als die Kinder noch kleiner als ihre Mama waren.

Das Hauptgebäude mit Innenhof 

Frau muss züchtig gekleidet sein.

Ein Säulengang führt um den Innenhof.

Blumen aus natürlichem Stein

Der Gebetsraum mit Teppich

Der Riesenleuchter von unten

Hier findet die rituelle Waschung statt.

Offenbar hat die Pracht uns geschafft.

Sonntag, 27. November 2016

Der Bayernhimmel in Dubai

Vom alljährlichen Check-Up bei Dr. Chris ist vor allem der folgende, wortwörtlich und äußerst positive Befund hervorzuheben: Ich habe eine Traumleber (sic!). Da wundere ich mich gleich noch mehr, dass bei der Registrierung zu meiner Nasen-OP im Anamneseblatt "Alcohol abuse" steht, nur weil ich angemerkt hatte, dass ich mir ein tägliches Feierabendbier gönne. Meine Güte. Ich würde eher sagen, es ist simples Erhaltungstraining für ein extrem wichtiges Organ!

Wir haben es begossen mit einem Besuch im Hofbräuhaus im JW Marriott Hotel in Deira, dem alten Stadtviertel nördlich des Creeks. Dort ist noch alles aus der Zeit vor dem letzten Bauboom, und es erinnert mich immer auf schöne Art an meine ersten Dubai-Tage 2004. Carl gelüstete es nach einem echten Schnitzel, mir nach gutem weil bayerischem Fassbier. Für einen kurzen Moment kam fast sowas wie Heimweh auf - nichts, was man mit einem Extrabier nicht hat wegspülen können, gell! 



Samstag, 19. November 2016

Halleluja, ein Supermond!

Gegenüber uns hat Leonard Cohen jetzt den Vorteil, dass er sich nicht mehr die hunderste verhunzte Version von "Hallelujah" anhören muss. Nicht jede singende Hipstertruppe muss meinen, sie würde mit einer überkandidelten A-Cappella-Version das Werk des Musikers würdigen, wirklich nicht. Es wäre auch keine Überraschung, wenn binnen zwei Jahren sein Leben als ein weiteres Musical verwurstet wird, das die Welt nicht braucht. Titel: Hallelujah.

Gut dazu gepasst hat der zweite Hype der Woche, der super Supermond. Zur Wiederholung: Vollmond und Perigäum (erdnächster Punkt) fielen zusammen, so wie vor einem Jahr auch schon, und das Jahr davor, und davor... alle 13,6 Monate eben, das konnten schon die Dinosaurier beobachten, falls sie aufgepasst haben.

Es sind ja alles nur ellipsenähnliche Bewegungen. Und wer in Trigonometrie nicht gepennt hat, weiß, dass Veränderungen um die Extremwerte der Sinuskurve am kleinsten sind. Im konkreten Fall: Der Vollmond erschien ganze 0.6% größer als im Vormonat, ta-daaa... Oder in Kurzform: Das Märchen vom Supermond ist Esoterikscheiße für Spinner und Leichtgläubige, mehr nicht, geprägt von einem Astrologen, und bereitwillig von den Medien aufgenommen. 

Warum ist dort die Rede vom "größten Mond seit 1948" und ähnlichem? Weil er diesmal rund 1500 km näher ist als im Durchschnitt der Perigäumsdistanz. Das entspricht 0,4% Abweichung und ist irrelevant. Trotzdem hat es die Leute nicht davon abgehalten, an den Rand der Wüste zu ziehen und dort unbrauchbare Handyfotos zu machen.


Obiges Bild zeigt den Supermond am Supermondtag von der Palmeninsel aus gesehen, mit dem Burj al Arab und dem Jumeirah Beach Hotel. Dort oben, in der schicken Uptown Bar, saßen wir kurz vorher bei Cocktail und Oliven mit meinem Cousinchen, die mit Mann auf Kurzbesuch vorbeikam. Größer wäre der Mond allerhöchstens durch weitere Mojitos geworden. Schöne Aussicht:


Am selben Abend besuchten wir noch zusammen eine Soirée, die alljährlich vom Centre for Musical Arts in der Privatresidenz deren Chefin abgehalten wird. Dort bleibt kein geringer Teil unseres Einkommens, denn wir sind seit Jahren Stammkunden für Gesang, Gitarre, Cello, Querflöte, Klavier und kurzzeitig sogar Schlagzeug. Conny bekam großen Applaus, verweigert mir hier aber die Veröffentlichungsrechte.


Der Chor der Musikschule hat ebenfalls etwas vorgetragen, and guess what: Hallelujah, von Leonard Cohen! Drei Tage nach seinem Tod, aber einen Tag vor dessen Bekanntwerden. Zusammenhänge sind also auszuschließen.

Was noch so los war: Flag Day vor einigen Tagen, an dem das Land sich seiner Einheit und seiner Werte erinnert. Das ist vor allem ein Tag der Emiratis. Wir machten einen ausgedehnten Strandspaziergang und fanden uns in einem Flaggenmeer à la Christo wieder.


Zudem haben wir ein neues Kunstviertel besucht, über das ich ein andermal schreiben werde. Contemporary Art hält Einzug in Dubai. Dazu gehörte auch das Kammerstück "Red", aufgeführt vor kleinem Publikum in einer Gallerie. Das war mal etwas völlig neues, so dicht dran am Geschehen.


Es ist also immer noch was los, langweilig wird uns nicht. Und: Vorgestern dann haben wir etwas Neues gemacht: Spontan und nur zu zweit sind wir in die Wüste entflohen, haben das Zelt aufgeschlagen, eine Flasche Wein geköpft und ganz tiefenentspannt die Ruhe genossen. Wiederholungswürdig.




Freitag, 11. November 2016

Erster Ausritt der Saison



Sorry für die miese Auflösung. Die GoPro hatte eigenmächtig auf WVGA umgestellt, dafür aber mit 240 fps aufgenommen - na toll!

Samstag, 5. November 2016

Der Jam des Monats

Neulich beim Musikalischen Picknick. Conny hat an der Deutsch-Internationalen Schule die musikalische Leitung inne und die Veranstaltung organisiert. Man trifft sich zum Schmaus auf dem Rasen im Innenhof, während Schüler in lockerer Folge auf der Bühne etwas darbieten. Ohne Anspruch auf Perfektion, Mitmachen ist alles, Hauptsache, man traut sich. Es war das erste Mal, ein Versuch, mit relativ wenigen Künstlern und kleinem Publikum, aber ausbaufähig. Zu Anfang saßen alle - typisch deutsch - schön in Reih und Glied und harrten der Dinge. Conny musste via Anmoderation quasi den Befehl geben, sich mal picknicktypisch locker zu machen, und das hat dann mit der Zeit auch geklappt.


Die paar Nummern waren schnell durch, man blieb noch ein Weilchen, unterhielt sich und fing an, so langsam aufzubrechen. Bis Carl seine Gitarre wieder auspackte. Dann ging's los:



Was haben wir gestaunt. Seit Carl vor zwei Monaten die klassische Gitarre in die Ecke gestellt und meine gute Stratocaster vereinnahmt hat, macht er rapide Fortschritte. Aber wen wundert's, bei uns ist seitdem ja auch jeden Tag Rockpalast daheim. Und es ändert auch nichts daran, dass man dieses Pubertier, was Schule angeht, jeden Tag mindestens einmal an die Wand klatschen möchte. Aber so sind's halt.

Montag, 31. Oktober 2016

Goldener Oktober

In unserer subtropischen Wüstenregion ist der Goldene Oktober nicht von buntem Herbstlaub und dem Geruch feuchten Waldbodens geprägt. Das gibt es hier nicht, und ich vermisse es manchmal. Golden ist der Oktober auf andere Weise, und garantiert täglich: Schöne Sonnenaufgänge, blauer Himmel, frisch am Morgen (23), warm tagsüber (33), lauschig am Abend (28). Das Meer hat sich bereits abgekühlt und lädt zum Baden ein.


Ich weiß ja, repetita non placent oder so ähnlich, aber wir waren schon wieder im Sandy Beach Resort bei Snoopy Island, einfach so zum Abhängen, Schnorcheln und reichlichem Bier- und Weinkonsum mit Freunden. Diesmal für ein komplettes Wochenende mit zwei Nächten im "Chalet", inklusive sich sofort einstellender Urlaubsstimmung.


Ein Grund für unser Staycation - so nennt man das jetzt - war unter anderem Carls finale Tauchschein-Prüfung, die gleich nebenan abgehalten wurde. Nun hat er das PADI-Zertifikat für den Open Water Diver in der Tasche und darf damit auf 18 Meter runter. Glückwunsch und Respekt, denn zum Tauchen gehört schon ein bisschen Mut. Hier ein Bild vom Probetauchen:


Ein spezielles Highlight diesmal waren eine Handvoll kleiner Katzen, die deren Mama angeschleppt hatte, um sich mal richtig von uns durchfüttern zu lassen. Um ein Haar hätte ich sie allesamt eingepackt und mitgenommen. Mehr Katzenvideos braucht das Internet!


Dienstag, 25. Oktober 2016

Name and Shame

Na DAS befriedigt doch mal den Gerechtigkeitssinn! Wie vielleicht bekannt, werden in den UAE regelmäßig die prestigeträchtigen Nummernschilder versteigert. Dazu gehören Zahlen mit weniger als fünf Stellen, sowie signifikante Zifferkombinationen und solche mit besonderer Bedeutung im arabischen Kulturkreis. Für z.B. "J 616" werden da schon mal 80,000 Euro fällig, und selbst ein einfaches "I 21222" kostet noch mehr als mein kleiner Porsche. Sogar der olle Jeep erregt manchmal Aufmerksamkeit, wegen der vielen 8er in "I 68188".

Den Vogel abgeschossen hat kürzlich ein Geschäftsmann, der bei einer RTA-Versteigerung für "D 5" sagenhafte 33 Millionen AED hingelegt hat, rund 8 Mio EUR. Und ebendieser Geschäftsmann wurde gerade dabei erwischt, wie er mit seinem D5-Rolls zwei Behindertenparkplätze blockiert. Wie schön, dass er dafür 1000 AED abdrücken durfte und vier Punkte kassiert hat. "No number plate exempt from the law", ein schöner Artikel.


Jawoll, geschieht ihm ganz recht, dem neureichen Popanz, denkt sich nun reflexhaft der Gutmensch. Tut es auch, aber Obacht mit der Vorverurteilung! In his defense: Er hat sich dafür entschuldigt, und sein Fahrer war immer beim Auto. Nebenbei hat ebendieser Typ im letzten Jahr 25 Millionen bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung springen lassen. Er sammelt eben Nummernschilder und hat Spaß dabei. Auch RTA, die Verkehrsbehörde, gibt einen Teil dieser Einnahmen an Charities weiter.

Wer könnte also ernsthaft etwas dagegen haben, wenn die wirklich Reichen auf diese Art ihr Geld unters Volk bringen. Ich jedenfalls nicht. Er freut sich über sein Schildchen, ich über neue Straßen, also alles gut.

Montag, 17. Oktober 2016

Outdoor-Zeit

Johanna wurde 18 Jahre alt und hat wie immer ihren Geburtstag mit Freundinnen in der Wüste gefeiert. Damit ist die Outdoor-Saison eröffnet, die Temperaturen sind ganz wunderbar, und man braucht nachts sogar wieder einen Schlafsack.

Wind am Abend

Girls Camp

Aufpasserlager

Aufpasser

Keine Morgenmuffel

Fast ein Gemälde

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Stadtviertel mit Regenwald

Mehr zum Thema "Stadtentwicklung im Zeitraffer": Zwischen Jumeirah Beach (bezahlte Lobhudelei)  und dem neuen Downtown (nette Animation) ist kürzlich das neue Stadtviertel City Walk entstanden. Ein klassischer Reißbrettentwurf für modernes Urban Living, mit Appartments, Fußgängerzone, Restaurants, Kinos und natürlich Shops. Kurz, alles was man in seiner Nachbarschaft als moderner, junger Single-Nomade im oberen Einkommensbereich so braucht. Meines Erachtens gelungen und genauso künstlich wie, sagen wir mal, Venedig vor 400 Jahren.


Wir waren neulich mal dort. Es war noch etwas zu heiß zum Bummeln und daher nicht sonderlich bevölkert. Abends ist dann aber deutlich mehr los.

Cooler Ausblick auf Burj Khalifa

Ein Hauch von London, vergeblich

Klimatisierte Arkaden unter Glas

Ein ziemlich großer LED-Bildschirm

Werbung für das Dschungelbuch-Movie

Sehr gefallen hat mir die kinetische Skulptur Octo 3 von Anthony Howe, nur leider etwas verschandelt durch Werbekitsch, so dass der Blick von innen (hier zu sehen) nicht möglich war.



Gleich um die Ecke liegt außerdem die neueste Attraktion Dubais: The Green Planet, ein "vertikaler Tropenwald" in einem Gebäude. So wird jedenfalls behauptet. Die künstliche Biosphäre befindet sich unter einer Glaskuppel, an deren Außenwänden man von oben nach unten läuft und so diverse Stationen besucht. Nett gemacht, im Prinzip aber ein normales, kleines Naturkundemuseum.

The Green Planet von außen

Zentrales Element ist ein unechter Baum

Der Tukan sieht recht zufrieden aus

Die Galerie mit vielen Leuten

Station mit Kakerlakenanfassen