Samstag, 28. Mai 2016

Graduation, zum Ersten

Das ist ein ziemlich emotionales Wochenende. Lena ist seit einigen Tagen mit den Prüfungen durch und hat das IB Diplom in der Tasche (auch wenn's die Noten erst im Juli gibt). Dies wurde mit Freunden und stolzen Eltern gefeiert, und über allem liegt nun ein großes Good Bye.

Die Greenfield Community School hat das Ende dieses Lebensabschnittes in anglo-amerikanischer Tradition angemessen gewürdigt, inklusive Talar und Hutwurf: Am Donnerstagmorgen zuerst die Valedictory Assembly mit offizieller Verabschiedung der Absolventen. Auszeichnungen für besondere Leistungen wurden vergeben, kurze Reden gehalten und Musik gespielt.



Am selben Abend dann die Valedictory Ceremony im großen Ballsaal des Waldorf-Astoria auf der Palm Jumeirah, wie immer komplett organisiert von den Schülern. Projekte bis zum Ende. Etwas formeller und insgesamt in einem sehr schönen Rahmen - kein Vergleich zu unserer popeligen Aula-Veranstaltung vor, ja, genau 30 Jahren.



Sie werden sich über die ganze Welt verstreuen, denn von dort kommen sie ja alle. Oben im Bild, von links: Polen, Deutschland, England, Namibia, Indien, Russland, Amerika, Äthiopien, Philippinen, Spanien, Kanada.

Zum guten und ziemlich endgültigen Schluss stieg gestern Nacht noch die Abschiedsparty von Lenas lustiger Truppe bei uns daheim.


Lena kann es nun kaum erwarten, endlich ins Flugzeug Richtung Norwegen zu steigen.

Freitag, 20. Mai 2016

Camping in den Bergen

In den Hajar Moutains entlang der Ostküste der UAE kann man nicht nur sehr schön wandern und bergsteigen, sondern auch prima Autotouren durch die felsigen Täler machen und dabei sein Zelt aufschlagen, wo es einem gerade gefällt.



Wir haben die letzte Gelegenheit vor der Sommerhitze genutzt und sind ins Wadi Shees ("Wadi Cheese") gefahren. Es ist bekannt für sein altes Dörfchen (Shees Village), schattige Palmenplantagen  und viel Wasser.




Am letzten Bild oben kann man erkennen, wie die gut gepflegten Wasserkanäle ("Falaj") in die Felsen gebaut wurden und das Wasser zu den Feldern und Häusern leiten. Dieses Prinzip ist seit Jahrhunderten unverändert.

In einem Seitental haben wir eine schöne Stelle für unseren Lagerplatz gefunden. Es war warm bis spät in die Nacht, aber nicht so warm, dass man sich nicht mit ausreichend Bier abkühlen konnte. Klar, dass es an solchen Abenden doppelt so schnell fließt und dreimal so gut schmeckt!


Am nächsten Tag sind wir dann weiter ins alte Wadi Shees vorgedrungen. Erst ging es durch schöne Palmenplantagen, danach wurde es rauer. Bei einer großen Baustelle für eine neue Straße hieß es dann leider "Ende Gelände".



Leider müssen wir feststellen, dass die ehedem fast unberührte Bergwelt, die bisher nur über unbefestigte Pisten zu erreichen war, von immer neuen Straßen durchzogen und dadurch zerstört wird. Da wo früher ein wildes Wadi mit einem holprigen Track in die hintersten Ecken des Gebirges führte, stößt man heute auf vierspurige Fernstraßen, die mitten durchs Gebirge gesprengt wurden.

Der sogenannte Fortschritt hat hier auch seine hässlichen Seiten. Mit der Ruhe im Shees Village ist es vorbei, und der alte, gewundene Weg durchs Wadi Shees ist kaputt und unbefahrbar geworden. Schade! Dabei gibt es genug nagelneue Autobahnen von der West- zur Ostküste, auf denen nix los ist. Das hier kann bereits als "zähfließender Verkehr" gelten:


Samstag, 14. Mai 2016

Landesgartenschau

Eine für Dubai typische Kuriosität in den hier üblichen Superlativdimensionen ist der Miracle Garden, sozusagen unsere hiesige Landesgartenschau. Mit 72,000 Quadratmetern und über 100 Millionen Blumen mehr geklotzt als gekleckert, erfreut er sich besonders beim asiatischen Publikum großer Beliebtheit. Wir haben einen kleinen Nachmittagsausflug dorthin gemacht, und natürlich sind ein paar sehr bunte Bilder dabei entstanden, bei denen sich jegliche Nachbearbeitung vollständig erübrigt:




Toll kitschig, aber riecht gut! Im Paket dabei ist der Butterfly Garden. Er besteht aus einer Reihe von Kuppeln, in denen es schön warm und schwül ist und daher Schmetterlinge aus allen Weltteilen prachtvoll gedeihen, um dann für wenige Tage mehr oder weniger zerrupft die Besucher zu erfreuen.



Sonntag, 8. Mai 2016

Sieg und Niederlage

Manche Hobbies sind potenziell teuer. Rugby kann ein Auge kosten, Freeclimbing das ganze Leben, und Off-Roading auch mal eine Vorderachse. So geschehen bei unserem letzten Wüstentrip der Saison. Ein neu angeschaffter 2009er Pajero musste ausgetestet werden, und dafür ist die Strecke zum Pink Rock und weiter zum Fossil Rock immer gut geeignet: Gemäßigte Dünen, langgezogene Täler und zwei nette Challenges, nämlich das Erklimmen der Bergrücken.


Das haben wir auch tadellos geschafft, wie man in dem Dreiminutenclip sehen kann. Der Pajero ist heil geblieben (von ein paar wirklich unnötigen Teilen mal abgesehen), der Jeep jedoch nicht: Beim Anlauf zum Fossil Rock habe ich ein Sandloch übersehen und bin frontal reingekracht. Ich schwöre, dass das Loch beim letzen Besuch vor acht Jahren noch nicht da war! Verdammte Wüste! Die Energie ging voll in die Achse, und die war dann halt verbogen. Weiterfahren ging noch, aber die Vorderreifen wollten danach in unterschiedliche Richtungen davon.

Ist trotzdem ein echt stabiler Kasten, der alte Cherokee XJ. Es hat dermaßen gerumst, dass ich mit einer komplett zertrümmerten Front gerechnet hatte. Außer einem gebrochenen Plastikteil war aber noch alles heil. Schön zu sehen bei 3:16 im Clip: Das Sandloch war keinen halben Meter tief, nur eben nicht tief genug. Sonne von oben, keine Schatten, und zu schnell, weil der Schwung nötig schien, um hochzukommen.

Tja, dumm gelaufen, einmal nicht aufgepasst. Auch klar, dass das nur passiert ist, weil das Auto einen Tag vorher topfit aus der Werkstatt kam! Murphy hoch drei! Was tröstet ist, dass es kaum einen anderen echten Offroader gibt, bei dem die Teile dermaßen preiswert und überall zu haben sind, wie bei meinem geliebten XJ. Mal sehen... falls ich es schaffe, ein ganzes Jahr lang mit dem Cayman keine Speeding Tickets zu kassieren, dann sind die Kosten wieder drin...

Eine schöner Ausflug war es trotzdem. Ich mag mir das Gemeckere gar nicht vorstellen, wenn die Damen dabeigewesen wären. Waren sie aber nicht!

Jebel Aqabah im Hintergrund

Neue Fender!

Wir üben Recovery

Abfahrt vom Fossil Rock